Der österreichische Energiekonzern meldet gleich zwei operative Fortschritte in Rumänien: eine modernisierte Raffinerieanlage und langfristig gesicherte Förderrechte. Beides zielt klar darauf ab, bestehende Cashflows zu stabilisieren und die Basis für größere Zukunftsinvestitionen zu legen. Spannend ist vor allem, wie diese Schritte in die geplante Transformation hin zu nachhaltigeren Kraftstoffen einzahlen.

Operative Impulse aus Rumänien

Die Aktie bewegt sich heute mit 46,42 Euro nahezu unverändert zum Vortag. Im größeren Bild liegt der Titel aber rund 27 % über dem 52‑Wochen‑Tief und etwa 6 % unter dem Hoch – ein Hinweis auf eine insgesamt solide, zuletzt aber etwas abgeflachte Aufwärtsbewegung.

Treiber im Hintergrund sind zwei Meldungen der rumänischen Tochter OMV Petrom:

  • Inbetriebnahme einer neuen Schwefelrückgewinnungsanlage in der Raffinerie Petrobrazi
  • Verlängerung zentraler Förderlizenzen in Rumänien um 15 Jahre

Damit stärkt der Konzern sowohl die Effizienz im Raffineriegeschäft als auch die Sichtbarkeit künftiger Cashflows aus der Öl- und Gasförderung.

45-Millionen-Investition in Petrobrazi

OMV Petrom hat am 17. Dezember die neue Schwefelrückgewinnungsanlage in der Raffinerie Petrobrazi offiziell in Betrieb genommen. Das Projektvolumen liegt bei rund 45 Millionen Euro, die Umsetzung erfolgte in weniger als zwei Jahren und ohne nennenswerte Verzögerungen.

Die Anlage ermöglicht es, ein breiteres Spektrum an Rohölen zu verarbeiten und gleichzeitig die Umweltauswirkungen deutlich zu reduzieren. Über 350.000 Arbeitsstunden flossen in das Projekt. Zusammen mit den bereits seit der Privatisierung investierten mehr als 2 Milliarden Euro zeigt sich: Petrobrazi bleibt ein zentrales Asset im Raffinerieportfolio.

Die Modernisierung zahlt auf zwei Ziele ein: höhere Effizienz und bessere regulatorische Positionierung durch geringere Emissionen. Beides kann sich mittelfristig positiv auf Margen und Auslastung auswirken.

Nächster Schritt: 750 Millionen für nachhaltige Kraftstoffe

Neben der nun abgeschlossenen Modernisierung bestätigt OMV Petrom den Ausblick auf das nächste Großprojekt: Bis 2028 soll in Petrobrazi eine Anlage für nachhaltige Kraftstoffe (SAF/HVO) entstehen, das Investitionsvolumen liegt bei rund 750 Millionen Euro.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Omv?

SAF (Sustainable Aviation Fuel) und HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) gelten als zentrale Bausteine für niedrigere Emissionen im Flug- und Straßentransport. Mit der geplanten Anlage positioniert sich der Konzern früh in einem Markt, in dem regulatorischer Druck und Nachfrage in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen werden. Die nun bewiesene Umsetzungskraft in Petrobrazi ist dabei ein Pluspunkt für die Glaubwürdigkeit des Investitionsplans.

15 Jahre zusätzliche Planungssicherheit

Parallel meldet Romania Insider, dass OMV Petrom eine Verlängerung wichtiger Förderlizenzen in Rumänien um 15 Jahre erhalten hat. Für die Bewertung des Unternehmens ist das ein zentraler Baustein: Die gesicherten Rechte verlängern die Nutzungsdauer bestehender Felder deutlich und stützen damit die Reservenbasis.

Konkret bedeutet das:

  • Längere Planbarkeit der Öl- und Gasproduktion
  • Stabilere Perspektive für künftige Cashflows
  • Bessere Grundlage für Investitionsentscheidungen in der Region

Im Zusammenspiel mit der robusten Entwicklung des rumänischen Markts – der BET-Index legte zuletzt rund 31 % auf Jahressicht zu – ergibt sich ein insgesamt freundliches operatives Umfeld für die Tochtergesellschaft.

Bewertung und Marktbild

Auf den ersten Blick ist der Kursverlauf moderat: In den letzten 30 Tagen gab die Aktie um rund 3,7 % nach, auf Zwölfmonatssicht steht aber ein Plus von knapp 27 %. Damit spiegelt der Markt bereits einen Teil der soliden Fundamentaldaten wider, ohne in eine extreme Übertreibung zu laufen.

Fundamental wirkt die Bewertung weiterhin bodenständig:

  • KGV aktuell: ca. 14,7
  • Forward-KGV: ca. 8,3
  • Dividendenrendite: über 10 % auf Basis der letzten Ausschüttung

Die Aktie handelt nahe ihrem 200‑Tage‑Durchschnitt (Abstand rund +0,2 %), was auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kurzfristiger Dynamik und langfristigem Trend hindeutet. Der RSI von 47,9 signalisiert weder eine überkaufte noch eine überverkaufte Situation.

Die strategische Linie wird damit klar: Das traditionelle Öl- und Gasgeschäft wird konsequent modernisiert und genutzt, um den Einstieg in nachhaltigere Segmente wie SAF/HVO zu finanzieren.

Ausblick: Zahlen als nächster Prüfstein

Entscheidend wird nun, wie schnell sich die Effizienzgewinne aus Petrobrazi in den Kennzahlen niederschlagen. Ein erster größerer Blick auf die Gesamtwirkung steht mit den Jahreszahlen an:

  • 4. Februar 2026: Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr

Dort wird sichtbar werden, in welchem Umfang die modernisierte Raffinerie die Margen bereits stützen kann und wie das Management die großen geplanten SAF-Investitionen konkret einordnet. Hält der Bereich um 46 Euro als Unterstützung und preist der Markt die langfristige Lizenzsicherheit stärker ein, rücken die jüngsten Hochs knapp unter 49,50 Euro technisch wieder in Reichweite.

Omv-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Omv-Analyse vom 18. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Omv-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Omv-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Omv: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...