OMV Aktie: Brazi läuft wieder

Die rumänische Tochter OMV Petrom bringt ihr 860-Megawatt-Gaskraftwerk Brazi nach ungeplanter Abschaltung zurück ans Netz. Ein Problem bei der externen Wasserversorgung hatte die Anlage vergangene Woche lahmgelegt – nun speist das Kraftwerk bereits wieder 300 Megawatt ins Netz ein und steuert auf Volllast zu.

Die wichtigsten Fakten:
- Kraftwerk Brazi seit 5. Dezember wieder in Betrieb
- Ursache: Wartungsarbeiten am Paltinu-Staudamm beeinträchtigten Kühlwasserzufuhr
- Aktuell 300 MW Leistung, Rückkehr zur vollen Kapazität läuft
- OMV-Aktie stabil bei 47,70 Euro

Schnelles Krisenmanagement verhindert Schlimmeres

Das Kraftwerk deckt unter normalen Bedingungen bis zu 10 Prozent des rumänischen Strombedarfs. Die Abschaltung erfolgte, nachdem Wartungsarbeiten und niedrige Pegelstände am staatlich betriebenen Paltinu-Staudamm die Kühlwasserversorgung unterbrochen hatten.

OMV Petrom reagierte zügig: Bereits am Freitag konnte der Betrieb mit einer Gasturbine und Dampfturbine im Combined-Cycle-Modus wieder aufgenommen werden. Die Anlage fährt nun schrittweise hoch. Rumänien, das während des Ausfalls zeitweise auf Stromimporte angewiesen war, gewinnt damit an Versorgungssicherheit zurück.

Warum Brazi für OMV wichtig ist

Die rumänischen Assets sind ein wesentlicher Treiber für den Free Cashflow der OMV-Gruppe. OMV Petrom gilt als größter Energieproduzent Südosteuropas, und Brazi zählt zu den effizientesten Gaskraftwerken der Region. Ein längerer Ausfall hätte in einem Umfeld volatiler Strompreise spürbare Auswirkungen auf das Segmentergebnis "Energy" haben können.

Die operative Stabilität wird durch die attraktive Dividendenpolitik ergänzt. Marktbeobachter kalkulieren derzeit mit einer Dividendenrendite zwischen 9 und 11 Prozent – abhängig von möglichen Sonderdividenden und dem Jahresendkurs.

Fokus auf Q4-Zahlen

Mit der Lösung des Wasserproblems rücken nun die Öl- und Gaspreise sowie die finalen Produktionsdaten für das vierte Quartal in den Vordergrund. Der kurzzeitige Ausfall dürfte die Q4-Volumina nur marginal belasten. Charttechnisch fungiert der Bereich um 47,00 Euro als wichtige Unterstützung, während 49,00 Euro als nächster Widerstand gilt.