Ocugen Aktie: Fehlstart mit Folgen

Ein milliardenschwerer Deal geplatzt, die Strategie in Scherben: Ocugen muss eine herbe Niederlage einstecken. Der geplante Spin-off seiner regenerativen Medizin-Sparte via Fusion ist gescheitert – und das aus einem einfachen, aber folgenschweren Grund. Das Biotech-Unternehmen bekam das nötige Kleingeld nicht zusammen.
Finanzierungslücke stoppt Fusion
Das Aus für die Übernahme durch Carisma Therapeutics ist offiziell. Der Grund: Ocugens Tochtergesellschaft OrthoCellix scheiterte kläglich daran, die vertraglich zugesicherte Mindestfinanzierung von 25 Millionen US-Dollar aufzutreiben. In einer aktuellen SEC-Einreichung gibt das Unternehmen "schlechte Marktbedingungen" und den engen Zeitrahmen für die Nasdaq-Compliance als Hauptgründe für das Debakel an.
Die Konsequenzen sind finanziell schmerzhaft. Ocugen muss an Carisma nicht nur eine Vertragsstrafe in Höhe von 750.000 US-Dollar zahlen, sondern auch noch zusätzliche Kosten des gescheiterten Deals übernehmen. Ein teures Lehrgeld für gescheiterte Ambitionen.
Strategischer Rückschlag mit Langzeitwirkung
Die geplatzte Fusion bedeutet mehr als nur einen kurzfristigen finanziellen Aderlass. Sie durchkreuzt Ocugens gesamten Strategieplan. Eigentlich sollte durch den Deal ein neues, an der Nasdaq gelistetes Unternehmen entstehen, das sich ganz auf die regenerative Zelltherapie konzentriert – insbesondere auf die NeoCart®-Technologie für Knorpeldefekte im Knie.
So aber bleibt Ocugen auf seiner Regenerativ-Medizin-Sparte sitzen und kann sich nicht wie geplant vollständig auf sein Kerngeschäft fokussieren: die Entwicklung von Gentherapien gegen Erblindungen. Ein herber Rückschlag, der die challenging Kapitalmarktumgebung für Biotech-Firmen schonungslos offenlegt.
Blick nach vorn: Fokus auf Gentherapien
Nach dem gescheiterten Deal will Ocugen nun zurück zu seinen Wurzeln. Der Fokus liegt jetzt vollständig auf der Pipeline von Gentherapien für Augenkrankheiten, darunter OCU400 und OCU410ST. Das Unternehmen betont, weiterhin im Zeitplan für drei geplante Zulassungsanträge (BLA) ab 2026 zu sein.
Doch die entscheidende Frage bleibt: Reichen die finanziellen Reserven? Nach der Zahlung der Vertragsstrafe und den laufenden Kosten für klinische Studien werden Investoren die nächste Quartalsbilanz im November genau unter die Lupe nehmen müssen. Die jüngste Lizenzvereinbarung für OCU400 in Korea brachte zwar nicht verwässerndes Kapital – ob das reicht, muss sich erst zeigen.
Die Aktie zeigte sich heute erstaunlich robust und legte trotz der negativen Nachricht spürbar zu. Ob dies auf Erleichterung über den Abbruch eines schlechten Deals oder auf ungebrochenen Glauben an die Gentherapie-Pipeline zurückgeht, bleibt abzuwarten.
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