Der Biotech-Sektor liebt klare Botschaften – und Ocugen liefert jetzt eine der radikalsten. Statt sich zwischen zwei Therapiegebieten zu verzetteln, wirft das Unternehmen sein Orthopädie-Geschicht komplett über Bord. Die Botschaft an Investoren: Alles oder nichts im Kampf gegen Erblindungen.

Strategischer Fokus auf Gentherapien

Der Plan, der bereits im August skizziert wurde, nimmt konkrete Formen an: Ocugen spinnt seine Tochter OrthoCellix aus und fusioniert sie mit Carisma Therapeutics. Das Ergebnis ist ein neues, unabhängiges Unternehmen, das an der Nasdaq gelistet werden soll und sich auf die Entwicklung der NeoCart®-Technologie für Knorpeldefekte konzentriert. Für Ocugen bedeutet dies die Rückkehr zu den Wurzeln – das Unternehmen wird zum Pure-Play-Ophthalmologie-Spezialisten.

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Durch diese Trennung entfällt der interne Wettbewerb um Kapital zwischen zwei völlig verschiedenen Therapiebereichen. Ocugen kann nun seine gesamten finanziellen und operativen Ressourcen auf seine modifier Gentherapie-Plattform konzentrieren. Im Fokus stehen die Phase-3-Studie für OCU400 bei Retinitis pigmentosa und die späte Entwicklungsphase für OCU410ST bei Stargardt-Erkrankung.

Hochrisiko-Strategie mit klarem Fokus

Diese Neuausrichtung markiert einen Wendepunkt für Ocugen. Die Entscheidung, sich ausschließlich auf Ophthalmologie zu konzentrieren, bietet Anlegern eine klare und fokussierte Investment-These. Der Erfolg des Unternehmens hängt nicht länger von zwei unterschiedlichen Geschäftsbereichen ab, sondern ausschließlich von der Fähigkeit, neuartige Gentherapien für unheilbare Erblindungen auf den Markt zu bringen.

Diese strategische Klarheit ist entscheidend, da der Hauptkandidat OCU400 sich einer potenziellen regulatorischen Einreichung nähert. Das Management setzt darauf, dass der langfristige Wert der Gentherapie-Plattform die orthopädischen Vermögenswerte bei weitem übersteigt.

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