Drei Wall-Street-Schwergewichte schlagen gleichzeitig Alarm – im positiven Sinne. Wolfe Research, Bank of America und Citi haben Nvidia am Montag mit bullischen Einschätzungen überzogen und die Aktie damit um fast 6 Prozent nach oben katapultiert. Ihre Botschaft: Die China-Sorgen sind übertrieben, die KI-Story intakt. Doch was steckt wirklich hinter dem plötzlichen Optimismus kurz vor den Quartalszahlen am 19. November?

Analysten sehen 20 Prozent Upside für 2026

Wolfe Research liefert konkrete Zahlen: Rund 300 Milliarden Dollar Umsatz erwarten die Analysten allein aus den Blackwell- und Rubin-Chips im kommenden Jahr – etwa 20 Prozent mehr als bisher prognostiziert. Das Rechenzentrumsgeschäft könnte die Erwartungen sogar um bis zu 85 Milliarden Dollar übertreffen. Unterm Strich bedeutet das ein geschätztes Ergebnis je Aktie von 8 Dollar für 2026, was einem Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent entspricht.

"Bei einem KGV von 25 auf Basis dieser Ertragskraft ist die Aktie sehr vernünftig bewertet", argumentiert Analyst Chris Caso. Die jüngsten Ankündigungen auf Nvidias GTC-Event hätten klar gemacht: Die Konsensprognosen liegen zu niedrig.

China-Restriktionen? "Irrelevant für die Zahlen"

Bank of America winkt die Diskussion um US-Exportbeschränkungen für fortgeschrittene Chips nach China regelrecht ab. "Das tägliche Rauschen um China-Restriktionen ist wenig hilfreich, aber für die kurz- und mittelfristigen Finanzprognosen aus unserer Sicht irrelevant", schreibt Analyst Vivek Arya. Seine Begründung: Nvidia sitzt auf Rechenzentrumsaufträgen im Volumen von 500 Milliarden Dollar für 2025 und 2026. CEO Jensen Huang bestätigte kürzlich selbst, dass es "keine aktiven Gespräche" über den Verkauf von Blackwell-Chips nach China gibt.

Citi geht sogar so weit, für die kommenden Quartalszahlen "null Umsatz aus China-Rechenzentren" einzukalkulieren – und rät dennoch zum Kauf vor der Zahlenvorlage. Die Restriktionen seien längst eingepreist.

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Nachfrage explodiert – Lieferanten ausverkauft

Die Zuversicht der Analysten speist sich aus handfesten Signalen vom Markt. Bei seinem jüngsten Besuch bei TSMC in Taiwan sprach Huang von "sehr starker Nachfrage" nach Blackwell-Chips und bat um zusätzliche Produktionskapazitäten. Parallel dazu meldete SK Hynix, sämtliche Chip-Produktion für das kommende Jahr sei bereits ausverkauft. Der südkoreanische Speicherchip-Hersteller plant massive Investitionssteigerungen und rechnet mit einem verlängerten KI-"Superzyklus".

Auch Samsung bestätigte intensive Verhandlungen über die Lieferung von HBM4-Speicherchips der nächsten Generation an Nvidia. Die gesamte Lieferkette signalisiert: Die KI-Welle rollt ungebremst weiter.

Erwartungen für den 19. November steigen

Wall Street rechnet für das dritte Quartal mit einem Umsatz von rund 54,8 Milliarden Dollar – ein Plus von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim bereinigten Gewinn je Aktie werden 1,25 Dollar erwartet, was einem Wachstum von 54 Prozent entspricht. In den vergangenen vier Quartalen übertraf Nvidia die Analystenschätzungen im Schnitt um 6,5 Prozent. Die Messlatte liegt also hoch, doch die jüngsten Analystenstimmen deuten darauf hin, dass das Unternehmen auch diesmal liefern könnte.

Mit einer Marktkapitalisierung von fast 4,9 Billionen Dollar bleibt Nvidia das wertvollste Unternehmen der Welt und ein Gradmesser für die gesamte KI-Branche. Ob die Rally Bestand hat, entscheidet sich in einer Woche.

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