Während der breite Technologiesektor unter Druck steht, sieht sich Nvidia mit einem Luxusproblem konfrontiert: Die Nachfrage übersteigt die aktuellen Kapazitäten bei weitem. Auslöser ist eine politische Kehrtwende in Washington, die den Export von Hochleistungschips nach China unter Auflagen wieder ermöglicht. Nun prüft der Chip-Gigant eine rasche Ausweitung der Produktion, um den Ansturm aus Fernost zu bewältigen.

Produktion soll hochgefahren werden

Wie Reuters am heutigen Freitag berichtet, evaluiert Nvidia derzeit eine Ausweitung der Fertigung für seine H200-KI-Chips. Hintergrund ist ein massiver Nachfrageüberhang chinesischer Großkunden, der mit dem bestehenden Angebot nicht gedeckt werden kann. Technologie-Schwergewichte wie Alibaba und ByteDance haben bereits Interesse an großvolumigen Bestellungen signalisiert.

Ermöglicht wird dieser Schritt durch eine Entscheidung von US-Präsident Donald Trump. Er hatte Anfang der Woche den Export des H200-Chips an autorisierte chinesische Kunden genehmigt. Allerdings ist dies an eine klare finanzielle Bedingung geknüpft: Auf die Gewinne aus diesen Geschäften wird eine Abgabe von 25 Prozent erhoben, die direkt an den US-Staat fließt. Für die chinesischen Kunden lohnt sich der Deal dennoch, da der H200 etwa sechsmal leistungsfähiger ist als der zuvor speziell für China entwickelte H20-Chip.

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Oracle belastet die Stimmung

Trotz der positiven Aussichten im China-Geschäft notiert die Aktie heute leicht im Minus. Der Kursrückgang von aktuell 0,34 Prozent ist jedoch weniger hausgemacht, sondern primär externen Faktoren geschuldet. Ein heftiger Kurseinbruch von über 10 Prozent beim Softwarekonzern Oracle hat die Stimmung im gesamten Tech-Sektor getrübt und zieht auch andere Branchengrößen mit nach unten.

Fundamental bleibt die Bewertung von Nvidia robust. Das Unternehmen handelt weiterhin in Reichweite seines 52-Wochen-Hochs und hält sich technisch stabil über den langfristigen Trendlinien.

500 Milliarden Dollar Rückstau

Analysten werten die aktuelle Schwäche eher als Momentaufnahme. Die Bank of America bekräftigte heute ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 275 US-Dollar. Entscheidend für den Optimismus ist die enorme Visibilität der künftigen Einnahmen: Das Management beziffert den Auftragsrückstand für KI-Infrastruktur – bestehend aus den Produktlinien Blackwell und Rubin – für die Jahre 2025 und 2026 auf beeindruckende 500 Milliarden US-Dollar.

Untermauert wird die technologische Marktführerschaft durch aktuelle Kooperationen. So wurde bestätigt, dass das am Donnerstag veröffentlichte Modell GPT-5.2 von OpenAI auf Nvidia-Systemen trainiert wurde. Mit einem Forward-KGV von rund 29 liegt Nvidia zudem deutlich unter dem Sektordurchschnitt von 46, was angesichts der prognostizierten Umsatzsteigerungen auf eine moderate Bewertung hindeutet. Anleger blicken nun gespannt darauf, wie schnell die zusätzlichen Fertigungskapazitäten für den chinesischen Markt realisiert werden können.

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