Nvidia steht im Zentrum eines komplexen geopolitischen Ringens. Während die Nachfrage nach KI-Chips weltweit ungebrochen ist, formiert sich in Washington neuer Widerstand in Form des "SAFE Chips Act". Anleger müssen nun abwägen: Wie stark beeinträchtigt der geplante 30-monatige Export-Stopp nach China das langfristige Wachstumspotenzial des Tech-Giganten wirklich?

Gesetzesinitiative friert Exporte ein

Am Freitag brachten die US-Senatoren Pete Ricketts und Chris Coons den parteiübergreifenden "SAFE Chips Act" ein. Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, die bestehenden Exportbeschränkungen für fortschrittliche KI-Halbleiter für 30 Monate gesetzlich zu verankern. Konkret würde dies bedeuten, dass das Handelsministerium Exportlizenzen für Chips, die bestimmte Leistungsgrenzen überschreiten, zwingend verweigern muss.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nvidia?

Für Nvidia hat dies direkte Konsequenzen: Der Verkauf des H200-Chips sowie der kommenden Blackwell-Architektur nach China wäre damit bis Mitte 2028 effektiv blockiert. Ziel der Maßnahme ist es, künftigen Regierungen die Möglichkeit zu nehmen, Beschränkungen ohne Zustimmung des Kongresses einseitig zu lockern.

Lichtblick im Verteidigungshaushalt

Trotz dieser regulatorischen Hürden zeigte sich die Aktie im Handelsverlauf zeitweise robust, bevor sie den Freitag mit einem leichten Minus von 0,53 Prozent bei 156,66 Euro beendete. Marktbeobachter führen diese relative Stabilität auf eine separate Entscheidung im Gesetzgebungsprozess zurück.

Der sogenannte "GAIN AI Act" wurde aus dem finalen National Defense Authorization Act (NDAA) gestrichen. Diese Klausel hätte Chiphersteller verpflichtet, US-Kunden gegenüber ausländischen Käufern zu bevorzugen. Analysten hatten befürchtet, dass eine solche Regelung die Flexibilität der globalen Lieferketten massiv beeinträchtigt hätte. Das Fehlen dieser Passage sorgt nun für Erleichterung.

Konkurrenzdruck aus China wächst

Die Dringlichkeit der US-Maßnahmen wird durch die Entwicklung der chinesischen Halbleiterindustrie unterstrichen. Der Börsengang des GPU-Herstellers Moore Threads in Shanghai sorgte am Freitag für Aufsehen, als die Aktie um 425 Prozent in die Höhe schoss. Das Unternehmen wird oft als "Nvidias chinesisches Pendant" bezeichnet.

Nvidia-CEO Jensen Huang räumte kürzlich ein, dass der Marktanteil seines Unternehmens in China aufgrund der Exportkontrollen effektiv bei "Null" liege. Währenddessen verdoppelt die chinesische Chipindustrie ihre Kapazitäten jährlich. Auch Wettbewerber AMD positioniert sich aggressiver und gab an, Lizenzen für den Versand spezifischer Beschleuniger-Chips nach China zu besitzen.

Finanzielle Stärke als Polster

Trotz der politischen Spannungen bleibt die fundamentale Lage des Unternehmens stark. Die jüngsten Quartalszahlen übertrafen mit 57 Milliarden Dollar Umsatz die Erwartungen deutlich, und für das vierte Quartal stellt das Management Erlöse von 65 Milliarden Dollar in Aussicht. Laut Huang sind Cloud-GPUs weiterhin "ausverkauft", was darauf hindeutet, dass die globale Nachfrage den Wegfall des chinesischen High-End-Marktes derzeit noch kompensiert.

Für das kommende Jahr richtet sich der Fokus der Investoren auf die konkrete Umsetzung der Gesetzesvorlagen und den nächsten Quartalsbericht im Januar 2026. Technisch notiert die Aktie derzeit unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 161,25 Euro, was kurzfristig auf eine Konsolidierungsphase hindeutet. Entscheidend für die weitere Bewertung wird sein, wie effizient Nvidia den strategischen Spagat zwischen US-Regulierung und globaler Expansion bewältigen kann.

Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 06. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 06. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...