Nach monatelanger Zurückhaltung vollzieht die Investmentbank DA Davidson eine überraschende Kehrtwende und setzt auf den KI-Chipriesen. Der Grund: Eine fundamentale Neubewertung der gesamten KI-Landschaft, die alle bisherigen Bedenken überstrahlt. Was hat die Analysten von ihrer vorsichtigen Haltung abgebracht – und ist der Optimismus gerechtfertigt?

Machtpoker um KI-Chips eskaliert

Technology-Strategist Gil Luria und sein Team bei DA Davidson heben Nvidia von "Neutral" auf "Buy" an und setzen das Kursziel von 195 auf 210 US-Dollar hoch. Das entspricht einer erwarteten Upside von satten 18 Prozent. Noch bis vor kurzem war die Bank einer der letzten skeptischen Stimmen an der Wall Street und hatte Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage nach Nvidias Hochleistungschips.

Doch jetzt kippt die Einschätzung radikal. "Unsere zunehmend optimistischere Sicht auf das Wachstum der KI-Rechennachfrage überwiegt nun unsere Liste von Bedenken bezüglich NVDA", so die Analysten in ihrer Research-Note. Sie betonen, dass "das überwältigende Wachstum der Nachfrage nach Rechenleistung" aktuell "das Einzige ist, was zählt" für die Investment-These zu Nvidia.

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Konsumenten treiben die Revolution

Der Wendepunkt: DA Davidson erkennt, dass die KI-Adaption viel schneller und breiter verläuft als zunächst erwartet – und zwar getrieben von einer überraschenden Quelle. Nicht mehr nur Unternehmen, sondern zunehmend auch Privatanwender und Angestellte adoptieren die Technologie eigeninitiativ, ähnlich wie einst den Shift zu Mobilgeräten.

"Wir erwarten, dass sich KI auf diese Weise über die nächsten 2-3 Jahre entwickeln wird, nur mit viel höheren Produktivitätsvorteilen, besonders da sich die Modelle weiter verbessern", so die Analyse. Diese von Konsumenten getriebene Dynamik sorge für "eine weiter steigende Nachfrage nach Rechenleistung, noch bevor Unternehmenskunden überhaupt eine Rendite sehen" – beste Voraussetzungen also für Nvidias GPUs und KI-Infrastruktur.

Risiken bleiben – werden aber ignoriert

Trotz des Optimismus benennt DA Davidson weiterhin bestehende Herausforderungen: Verschärfter Wettbewerb durch spezifische Chips (ASICs) und Custom-Lösungen von Tech-Giganten wie Googles TPUs, Unsicherheiten im China-Geschäft, Engpässe im Data-Center-Bau und Kapazitätsprobleme bei Chip-Zulieferer TSMC.

Doch die Analysten gehen davon aus, dass Anleger diese Risiken weiterhin ausblenden werden, "wie sie es die letzten Quartale getan haben". Nvidia bleibe einfach "das Herzstück des KI-Trades".

Attraktive Bewertung trotz Höhenflug

Interessant: DA Davidson hält Nvidia angesichts eines KGV von 28 bei gleichzeitigem Gewinnwachstum von rund 40 Prozent für "potenziell die preiswerteste Direktinvestition in das KI-Wachstum". Die jüngsten Quartalszahlen untermauern dies mit einem Umsatzsprung von 56 Prozent auf 46,7 Milliarden US-Dollar, getrieben vom Data-Center-Geschäft (+56% auf 41,1 Mrd. USD).

Die große Frage bleibt: Kann Nvidia die hohen Erwartungen weiter erfüllen? Der nächste Earnings Report am 19. November wird genau darauf Antworten liefern – und zeigen, ob DA Davidsons spektakuläre Kehrtwende gerechtfertigt war.

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