Novo Nordisk Aktie: Unterschätztes Potenzial!
Novo Nordisk setzt im Abnehmmittel-Rennen einen neuen Akzent: Mit CagriSema bringt der Konzern eine Kombinationstherapie in Richtung Zulassung, die deutlich stärkere Gewichtsreduktionen als bisherige Präparate verspricht. Nach einem Jahr mit Kursdruck und Konkurrenz durch Eli Lilly hängt nun viel an diesem Wirkstoff. Gelingt damit der Versuch, im milliardenschweren Adipositasmarkt wieder Boden gutzumachen?
Neue Kombinationstherapie im Fokus
Novo Nordisk hat bei der US‑Arzneimittelbehörde FDA einen Zulassungsantrag (NDA) für CagriSema eingereicht, eine einmal wöchentlich zu injizierende Kombinationstherapie zur Behandlung von Adipositas. Das Unternehmen sieht darin einen strategischen Meilenstein, um seine Position im hart umkämpften Markt für Gewichtsreduktionsmedikamente zu stärken.
CagriSema verbindet zwei bekannte Bausteine:
- cagrilintide, ein neuartiges Amylin-Analogon
- semaglutid 2,4 mg, den Wirkstoff des Blockbusters Wegovy
Die fixe Kombination zielt auf ergänzende Stoffwechselwege ab und soll so stärkere Effekte erzielen als Einzelpräparate.
Klinische Daten: Deutlich höhere Gewichtsreduktion
Zentrale Grundlage des FDA-Antrags sind die Daten der Phase‑3‑Studie REDEFINE 1. In dieser Studie wurden 3.417 übergewichtige oder adipöse Erwachsene ohne Diabetes über 68 Wochen behandelt und randomisiert vier Gruppen zugeteilt: CagriSema, semaglutid allein, cagrilintide allein oder Placebo.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Gewichtsverlust:
- durchschnittlich 22,7 % Körpergewichtsreduktion (Trial-Product-Estimand, also bei Patienten, die in der Behandlung blieben)
- 20,4 % nach „Treatment-Policy“-Ansatz (inklusive Therapieabbrüchen)
- Gewichtsqualität: Rund 84 % des Gewichtsverlusts entfielen auf Fettmasse.
- Muskelfunktion: Funktionstests deuteten auf eine erhaltene Muskulatur hin.
- Hohe Reduktionsschwellen:
- 40,4 % der mit CagriSema behandelten Patienten verloren mindestens 25 % ihres Körpergewichts
- 23,1 % erreichten sogar mindestens 30 % Gewichtsverlust
- Nebenwirkungen: Vor allem gastrointestinale Beschwerden, im Rahmen des bekannten GLP‑1‑Profils.
Die FDA‑Prüfung des Antrags wird im Laufe des Jahres 2026 erwartet und dürfte ein zentraler Kurstreiber werden – positiv wie negativ.
Aktie nach starkem Rückgang
An der Börse zahlte Novo Nordisk 2025 einen hohen Preis für Wachstumsängste und Konkurrenzdruck. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie mehr als zur Hälfte im Minus; auf Sicht von zwölf Monaten beträgt das Minus rund 59 %. Am Freitag schloss das Papier bei 41,08 Euro und damit nur wenige Prozent über dem jüngsten 52‑Wochentief, während der Abstand zum Hoch bei knapp 99,86 Euro deutlich zeigt, wie stark die Bewertung bereits geschrumpft ist.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist im Originaltext mit rund 14 angegeben und liegt damit deutlich unter dem eigenen Zehnjahresdurchschnitt. Diese eingedampfte Bewertung spiegelt mehrere Belastungsfaktoren wider:
- nachlassendes Wachstum von Wegovy im US‑Markt
- zunehmender Wettbewerb durch Eli Lillys Zepbound
- Belastung durch Compounding‑Apotheken, die GLP‑1‑Wirkstoffe nachmischen
- wiederholte Prognosesenkungen im Verlauf des Jahres 2025
Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 34,8 signalisiert dabei eine technisch angeschlagene, aber noch nicht klar überverkaufte Aktie.
Konkurrenzdruck durch Eli Lilly
Strategisch steht hinter CagriSema vor allem eine Reaktion auf Eli Lilly. Deren Präparat Zepbound hat in kurzer Zeit spürbare Marktanteile im Adipositas-Segment gewonnen. Die Kombinationstherapie von Novo Nordisk soll hier mit stärkerer Wirksamkeit und einem differenzierten Wirkmechanismus gegenhalten und die Führungsrolle im GLP‑1‑Bereich verteidigen.
Gleichzeitig setzt der Konzern auf ein breiteres Portfolio, um sich weniger von einem einzelnen Produkt abhängig zu machen.
Pipeline: Mehr als nur CagriSema
Der CagriSema-Antrag steht nicht für sich allein, sondern fügt sich in eine Reihe weiterer jüngster Schritte:
-
Wegovy 7,2 mg (Hochdosis):
Am 12. Dezember 2025 erhielt die höhere Dosis von der europäischen Arzneimittelagentur EMA eine positive Einschätzung. In Studien wurde ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 20,7 % erreicht – ebenfalls deutlich über bisherigen Standards. -
Orales Semaglutid (Abnehmpille):
Novo Nordisk treibt parallel eine Tablettenvariante für die Adipositastherapie voran. Im Ausgangstext wird ein mögliches Zulassungsfenster um 2026 genannt. Analysten sehen insbesondere in oralen Präparaten einen großen Hebel, um den Markt deutlich zu verbreitern. -
Übernahme von Akero Therapeutics:
Der im Dezember 2025 vollzogene Deal erweitert die Pipeline in der Stoffwechselmedizin. Damit stärkt der Konzern seine Basis in angrenzenden Indikationen und untermauert den Anspruch, langfristig eine führende Rolle in metabolischen Erkrankungen zu spielen.
Führungswechsel und Governance
2025 war auch auf der Managementebene ein Übergangsjahr. Im August übernahm Mike Doustdar den CEO‑Posten von Lars Fruergaard Jørgensen. Zudem wurde im November der Verwaltungsrat der Novo Nordisk Foundation, der dominierenden Eigentümerin des Konzerns, umfassend neu besetzt.
Der frühere CEO Lars Rebien Sørensen übernahm den Vorsitz. Die Stiftung begründete die Umbesetzung mit dem Bedarf an „frischen Augen“ und neuer Energie, um das Management in der laufenden Transformation zu unterstützen. Governance‑Fragen und strategische Neuausrichtung werden damit sichtbar enger verzahnt.
Marktausblick und zentrale Termine
Der globale Markt für Adipositasmedikamente wird im Quelltext mit einem erwarteten Volumen von rund 150 Milliarden US‑Dollar jährlich zu Beginn der 2030er Jahre beziffert. Studien der Investmentbank Goldman Sachs zufolge könnten orale Therapien bis 2030 etwa 24 % dieses Markts ausmachen – ein Feld, in dem Novo Nordisk mit oralem Semaglutid gezielt mitspielen will.
Wichtige anstehende Ereignisse:
- Geschäftszahlen 2025: Veröffentlichung am 4. Februar 2026.
- FDA‑Review CagriSema: Prüfung über das Jahr 2026 hinweg.
- Entscheidung zu oralem Semaglutid: Im Ausgangstext werden späte 2025er bzw. frühe 2026er Zeitfenster genannt.
- US‑Zulassung Wegovy 7,2 mg: Entscheidung wenige Monate nach formaler Annahme des Antrags erwartet.
Fazit: Viel Druck, aber klare Trigger
Novo Nordisk geht 2026 mit einer angeschlagenen Aktie, aber mit mehreren klar definierten Kurstreibern ins Rennen. CagriSema sticht dabei heraus: Die Phase‑3‑Daten mit durchschnittlich mehr als 20 % Gewichtsverlust und hohen Anteilen bei den starken Reduktionsschwellen geben dem Konzern ein überzeugendes Argument im Wettbewerb mit Eli Lilly. Ergänzt um die Hochdosis-Wegovy-Variante, die orale Semaglutid-Entwicklung und die Pipeline-Erweiterung über Akero hat das Unternehmen eine Reihe konkreter Chancen, den Vertrauensverlust am Markt zu adressieren und seine Position im Adipositasmarkt neu zu justieren – entscheidend wird sein, wie schnell und reibungslos die regulatorischen und kommerziellen Meilensteine umgesetzt werden.
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