Der dänische Pharmariese steckt in der schwersten Führungskrise seit Jahrzehnten. Die mächtige Novo Nordisk Foundation erzwingt eine komplette Neubesetzung des Aufsichtsrats – und feuert damit nicht nur den Chairman, sondern gleich sechs unabhängige Direktoren. Doch was bedeutet dieser radikale Schnitt für die Zukunft des einstigen Börsenlieblings?

Kontrollverlust alarmiert Investoren

Die außerordentliche Hauptversammlung am 14. November verspricht dramatisch zu werden. Die Stiftung plant die Einsetzung von Lars Rebien Sorensen als neuem Aufsichtsratsvorsitzenden – eine umstrittene Doppelrolle, die bei Investoren massive Bedenken auslöst. Dieser Schritt markiert eine komplette Kehrtwende in der bisherigen Governance-Strategie der Stiftung.

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Besonders bedeutsam: Norwegens milliardenschwerer Staatsfonds, drittgrößter Aktionär mit 1,79 Prozent Anteil, kündigte an, sich bei der Abstimmung über die Board-Nominierungen zu enthalten. Dieses deutliche Signal unterstreicht die wachsende Nervosität institutioneller Anleger angesichts der zunehmenden Kontrolle durch die Stiftung.

Strategisches Desaster bei Metsera-Übernahme

Das gescheiterte 10-Milliarden-Dollar-Gebot für das US-Biotechunternehmen Metsera offenbarte schwere strategische Schwächen. Letztlich sicherte sich Pfizer den begehrten Adipositas-Entwickler – ein herber Rückschlag für Novo Nordisks Expansionspläne im lukrativen Abnehm-Markt.

Kritik erntete vor allem die komplexe Deal-Struktur mit Milliardenzahlungen für nicht-stimmberechtigte Aktien. Auch kartellrechtliche Bedenken der US-Wettbewerbsbehörde FTC trugen zum Scheitern der feindlichen Übernahme bei.

Operationelle Probleme häufen sich

Die Führungskrise trifft Novo Nordisk in einer ohnehin schwierigen Phase:

  • Vierte Quartalsprognose-Senkung in Folge 2025
  • Marktanteilsverluste gegenüber Eli Lillys Abnehm-Präparaten
  • Langsameres Wachstum bei GLP-1-Diabetes- und Adipositas-Medikamenten
  • Zunehmender Wettbewerbsdruck im Anti-Obesity-Markt

Die Aktie notiert aktuell nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief und hat seit Juni 2024 über 70 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresanfang beträgt der Verlust sogar mehr als 50 Prozent.

Stiftung mischt komplett neu auf

Die aggressive Board-Restrukturierung signalisiert einen fundamentalen Strategiewechsel der Novo Nordisk Foundation. Analysten warnen, dass diese Abkehr von traditioneller Aufsicht zusätzliche Instabilität schaffen könnte – genau dann, wenn das Unternehmen ohnehin unter massivem Wettbewerbsdruck steht.

Die Stiftung kontrolliert durch Novo Holdings 77 Prozent der Stimmrechte und hat damit entscheidenden Einfluss auf strategische Weichenstellungen. Doch diese Machtkonzentration sorgt international für wachsende Bedenken bezüglich der Corporate-Governance-Standards.

Kann der Pharmariese die interne Führungskrise meistern und gleichzeitig im hart umkämpften Diabetes- und Adipositas-Markt bestehen? Die anstehende Hauptversammlung wird richtungsweisend sein – für die Corporate Governance und die Zukunftschancen des einstigen Börsenstars.

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