Novo Nordisk Aktie: Neustart unter Druck

Der dänische Pharmariese Novo Nordisk kämpft an zwei Fronten: Während eine FDA-Warnung die Marketing-Praktiken der Blockbuster-Medikamente in Frage stellt, peitscht der neue CEO einen radikalen Umbau durch. Kann der Konzern so seine führende Position im lukrativen Diabetes- und Adipositas-Markt zurückerobern?
FDA-Warnbrief: Oprah-Werbung sorgt für Ärger
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Novo Nordisk am 9. September einen offiziellen Warnbrief geschickt. Der Vorwurf: Irreführende Werbung für die Milliarden-Medikamente Ozempic, Wegovy und Victoza. Im Fokus steht ein 42-minütiges Promi-Video mit Oprah Winfrey, das nach FDA-Angaben die schwerwiegenden Gesundheitsrisiken der GLP-1-Präparate herunterspielt. Kritikpunkt: Nur vier Minuten des Programms widmeten sich den Risiken wie Schilddrüsentumoren oder schweren Magen-Darm-Problemen – der Rest war reine Produktwerbung. Für den Konzern ist das ein echtes Compliance-Problem, zumal es bereits seit 2010 ähnliche FDA-Hinweise gab.
Radikaler Jobabbau: 9.000 Stellen fallen weg
Neuer CEO Mike Doustdar zeigt gleich zu Amtsantritt Entschlossenheit. Am 10. September kündigte er an, global etwa 9.000 Jobs – rund 11 % der Belegschaft – abzubauen. Ein drastischer Schritt, mit dem der Konzern schlanker und wettbewerbsfähiger werden will. Der Druck durch den Rivalen Eli Lilly im umkämpften Markt für Gewichtsverlust-Medikamente ist enorm. Analysten werten den radikalen Schnitt dennoch positiv: Er signalisiere, dass das neue Management ernst macht mit der operativen Effizienz. Die Berenberg-Bank stufte die Aktie sogar von "Hold" auf "Buy" hoch.
Lichtblick trotz Turbulenzen
Trotz der negativen Schlagzeilen gab es zuletzt auch Hoffnungsschimmer. Bei einer Diabetes-Konferenz in Wien überzeugte das Management offenbar die Anleger – die Aktie legte am 18. September spürbar zu. Auch wenn keine bahnbrechenden Studiendaten präsentiert wurden, wirkte der Konzern nach Analystenmeinung "energisierter" als in den vergangenen Monaten. Die Aktie hat sich zwar mehr als ein Drittel von ihren Tiefs im August erholt, bleibt aber deutlich unter den Höchstständen von 2024.
Dänische Wirtschaft spürt die Krise
Die Probleme von Novo Nordisk wiegen schwer – nicht nur für Aktionäre. Der Pharmariese ist eine Schlüsselstütze der dänischen Wirtschaft. Das Wirtschaftsministerium in Kopenhagen halbierte bereits seine Wachstumsprognose für 2025 auf 1,4 %, auch mit Verweis auf die nachlassende Dynamik bei Novo Nordisk. Der geplante Abbau von 5.000 Jobs im Heimatland dürfte die Lage zusätzlich verschärfen.
Die entscheidende Frage bleibt: Schafft es Novo Nordisk, sich im erbarmungslosen Wettbewerb mit Eli Lilly zu behaupten? Die nächsten Quartalszahlen am 5. November werden zeigen, ob der radikale Neustart unter CEO Doustdar erste Früchte trägt.
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