Der dänische Pharma-Riese Novo Nordisk schockt mit einem drastischen Kahlschlag: 9.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen – das entspricht elf Prozent der gesamten Belegschaft. Dahinter steckt ein neuer CEO, der unter enormem Druck steht. Denn während die Konkurrenz im lukrativen Abnehm-Markt davonzieht, bricht die einst so stolze Aktie regelrecht ein. Kann diese radikale Kur das Ruder noch herumreißen?

Kahlschlag als Verzweiflungsakt?

Mike Doustdar lässt nicht lange auf sich warten. Seit Ende Juli im Amt, präsentiert der neue Konzernchef seine erste große strategische Entscheidung: eine "umfassende Transformation", die bis Ende 2026 jährlich 1,25 Milliarden Dollar einsparen soll. Allein in der Heimat Dänemark fallen 5.000 Stellen weg – für das Land ein außergewöhnlich harter Schnitt.

Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Doustdar übernahm das Ruder, nachdem sein Vorgänger Lars Fruergaard Jørgensen nach schwachen Geschäftszahlen und zunehmendem Konkurrenzdruck das Handtuch werfen musste. Die Wegovy- und Ozempic-Erfolgsgeschichte scheint ihre beste Zeit hinter sich zu haben.

Die drastischen Maßnahmen kommen allerdings nicht ohne Preis: Im dritten Quartal muss Novo Nordisk Einmalkosten von umgerechnet 1,4 Milliarden Dollar verkraften. Die Gewinnprognose für 2025 wurde bereits zum dritten Mal gekappt – von ursprünglich 10 bis 16 Prozent auf nur noch 4 bis 10 Prozent Wachstum.

Eli Lilly überholt auf der Überholspur

Was den Umbau so dringlich macht, zeigt ein Blick auf die Konkurrenz. Der US-Rivale Eli Lilly hat Novo Nordisk im wichtigsten Markt überholt: Dessen Abnehmspritze Zepbound wird in den USA mittlerweile häufiger verschrieben als Wegovy. Gleichzeitig machen günstige Nachahmer-Präparate dem dänischen Original das Leben schwer.

"Unsere Märkte entwickeln sich weiter, besonders im Bereich Adipositas, wo es wettbewerbsintensiver und verbraucherorientierter geworden ist", räumt CEO Doustdar ein. Die Botschaft ist klar: Novo Nordisk muss sich den neuen Realitäten anpassen – oder weiter Marktanteile verlieren.

Analysten zweifeln am Timing

Die Finanzwelt reagiert gespalten. Während die Aktie nach anfänglichen Verlusten um 3,3 Prozent zulegte, bleiben viele Experten skeptisch. "Der Adipositas-Markt wurde falsch eingeschätzt", kritisiert Portfoliomanager Lukas Leu von ATG Healthcare. Die Kostensenkungsmaßnahmen würden nicht ausreichen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

Tatsächlich bleibt die Aktie unter enormem Druck: Seit Jahresbeginn hat sie knapp die Hälfte ihres Wertes verloren. Vom Höchststand von 650 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung im Jahr 2024 sind nur noch rund 181 Milliarden übrig.

Pipeline als Hoffnungsträger

Trotz aller Rückschläge setzt Novo Nordisk auf seine Entwicklungspipeline. Der vielversprechendste Kandidat CagriSema soll 2026 bei den Zulassungsbehörden eingereicht werden. Parallel investiert das Unternehmen 4,1 Milliarden Dollar in eine neue Produktionsstätte in North Carolina, um die chronischen Lieferengpässe bei Wegovy und Ozempic zu beseitigen.

Die Frage bleibt: Reicht das aus, um im Rennen um den 100-Milliarden-Dollar-Markt für Adipositas-Therapien bis 2030 nicht den Anschluss zu verlieren? Die nächste Bewährungsprobe kommt am 5. November mit den Quartalszahlen.

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