Während Novo Nordisk einen wichtigen regulatorischen Meilenstein für sein Diabetes-Medikament feiert, erschüttert ein beispielloser Machtkampf im Aufsichtsrat den dänischen Pharmariesen. Der kontrollierende Aktionär drängt den gesamten unabhängigen Vorstand aus dem Unternehmen – nur Tage nach der entscheidenden FDA-Zulassung.

Totaler Board-Austausch im November

Die Novo Nordisk Foundation, die etwa 77% der Stimmrechte kontrolliert, beruft eine außerordentliche Hauptversammlung für den 14. November ein. Dort soll ein komplett neuer Aufsichtsrat gewählt werden. Chairman Helge Lund und sechs unabhängige Direktoren müssen gehen, nachdem "unüberbrückbare Differenzen" über die strategische Ausrichtung bekannt wurden.

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"Nach dem Dialog mit der Novo Nordisk Foundation war es nicht möglich, ein gemeinsames Verständnis zu erreichen", erklärte Lund in einer offiziellen Mitteilung.

Die Foundation kritisiert den scheidenden Vorstand für zu langsame Reaktionen auf Marktverschiebungen im US-Adipositas-Markt und übermäßige Vorsicht bei Management-Wechseln. Lars Rebien Sorensen, ehemaliger Novo-CEO und aktueller Foundation-Chef, soll als Interimsvorsitzender für zwei bis drei Jahre übernehmen.

FDA-Erfolg mit oralem Semaglutide

Parallel zum Machtkampf meldet Novo Nordisk einen regulatorischen Erfolg: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das orale Semaglutide (Rybelsus) zur Reduzierung kardiovaskulärer Risiken bei Typ-2-Diabetes zugelassen.

Damit ist Rybelsus das einzige orale GLP-1-Medikament mit dieser Zulassung. Die Entscheidung basiert auf der SOUL-Studie mit 9.650 Teilnehmern über vier Jahre, die eine statistisch signifikante 14%ige relative Risikoreduktion für kardiovaskuläre Ereignisse zeigte.

Wettbewerbsdruck treibt Veränderungen

Der radikale Board-Wechsel spiegelt die wachsenden Herausforderungen wider, denen sich Novo Nordisk im lukrativen Adipositas-Markt gegenübersieht. Das Unternehmen verliert zunehmend Marktanteile an Eli Lillys Tirzepatide (Zepbound/Mounjaro).

Bereits im Mai 2025 wurde CEO Lars Fruergaard Jorgensen entlassen, nachdem Sorgen über den Verlust des First-Mover-Vorteils aufkamen. Seine Nachfolgerin startete ein umfassendes Restrukturierungsprogramm mit 9.000 Stellenstreichungen.

Die Aktie notiert etwa 60% unter ihren Höchstständen von 2024 – ein deutliches Signal für die anhaltenden Marktherausforderungen. Die Foundation-Intervention deutet auf tiefere strategische Bedenken hin, während das Unternehmen um seine Führungsposition im 100-Milliarden-Dollar-Markt für Adipositas-Medikamente kämpft.

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