Novo Nordisk Aktie: Ungewissheit droht!
Novo Nordisk steckt an der Börse in einer seiner schwierigsten Phasen seit Jahren. Der einstige Star im Adipositasmarkt hat massiv an Wert verloren, während Wettbewerber Eli Lilly die Schlagzeilen dominiert. Nun prallen regulatorische Risiken, Lieferketten-Fragen und Hoffnung auf neue Medikamente direkt aufeinander.
FDA-Warnbrief trifft die Lieferkette
Den stärksten unmittelbaren Druck auf den Kurs löst ein aktueller Warnbrief der US-Arzneimittelbehörde FDA aus. Betroffen ist ein Produktionsstandort im US-Bundesstaat Indiana, der vom Auftragshersteller Catalent betrieben wird – ein wichtiger Baustein in der Lieferkette von Novo Nordisk für den US-Markt.
Der Eingriff der FDA schürt Zweifel an der Versorgungssicherheit in den USA. Nach Bekanntwerden der Nachricht hatte die Aktie zum Ende der vergangenen Woche rund 3 % nachgegeben und notiert seitdem auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Anleger fürchten, dass Produktionsengpässe die Ausgangsposition gegenüber Eli Lilly weiter verschlechtern könnten, dessen Lieferkette zuletzt stabiler wirkte.
Der Kurseinbruch kommt in einer Phase, in der der Titel ohnehin schwer angeschlagen ist: Seit Jahresbeginn hat die Aktie auf Eurobasis gut die Hälfte ihres Werts verloren, der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch liegt bei gut 50 %. Technisch handelt der Kurs damit klar unter dem 200‑Tage-Durchschnitt, was den übergeordneten Abwärtstrend bestätigt.
Konkurrenzdruck und Pipeline – zwei gegensätzliche Kräfte
Parallel zu den regulatorischen Problemen versucht das Management, mit Fortschritten in der Pipeline gegenzusteuern. Die aktuelle Marktlage wird im Kern von zwei gegenläufigen Entwicklungen bestimmt.
- CagriSema-Zulassungsantrag: Am 18. Dezember 2025 hat Novo Nordisk bei der FDA offiziell die Zulassung für CagriSema beantragt. Das Mittel kombiniert einmal wöchentlich einen GLP‑1‑Wirkstoff mit einem Amylin-Analogon und gilt als „Next-Generation“-Antwort im Gewichtsmanagement, die eine höhere Wirksamkeit als Wegovy liefern soll. Aus Sicht vieler Beobachter ist CagriSema ein zentraler Baustein, um verlorenes Terrain im Adipositasmarkt zurückzugewinnen.
- Überlegenheit von Eli Lilly im Wachstum: Während Novo Nordisk kämpft, legt der US-Rivale ein beeindruckendes Tempo vor. Im dritten Quartal sind die Umsätze mit Zepbound um 185 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dagegen wirkte das Wachstum im Adipositasgeschäft von Novo Nordisk mit plus 12 % deutlich verhaltener. Die Dynamik verschiebt die Wahrnehmung im Markt klar zugunsten von Eli Lilly.
- Analystenfokus auf den Wettbewerber: Dies spiegelt sich auch in den Einschätzungen großer Häuser wider. Institute wie BMO Capital und Bernstein haben in jüngsten Einschätzungen ihre „Outperform“-Ratings für Eli Lilly bekräftigt und damit indirekt die Präferenz institutioneller Investoren unterstrichen. Das verstärkt den Eindruck, dass Kapitalströme eher zum US-Wettbewerber fließen.
Hinzu kommt: Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte am 12. Dezember eine neue, höhere Wegovy-Dosis mit einer Gewichtsreduktion von 20,7 % empfohlen. Fundamentale Wirksamkeitsdaten sind damit eigentlich ein Pluspunkt – sie gehen im Marktumfeld derzeit aber im Lärm rund um Lieferkette und Wettbewerb weitgehend unter.
Chartbild: Abwärtstrend trotz möglicher Katalysatoren
Charttechnisch ist die Lage klar negativ. Auf Basis der jüngsten Daten liegt das Minus im Jahresvergleich bei knapp 60 %, der Kurs hat seit den Hochs Mitte 2024 mehr als zwei Drittel an Wert eingebüßt. Dieser Rückgang ist das Ergebnis einer deutlichen Neubewertung und einer „Realitätsprüfung“ im GLP‑1‑Boom, bei der Erwartungen und tatsächliche Marktanteile neu justiert werden.
Aktuell versucht die Aktie, im Bereich knapp oberhalb der jüngsten Jahrestiefs einen Boden auszubilden. Die 30‑Tage-Volatilität von gut 35 % unterstreicht, wie nervös insbesondere professionelle Investoren agieren. Der RSI liegt mit rund 35 im Bereich einer angeschlagenen, aber nicht extrem überverkauften Aktie.
Ob die Kombination aus CagriSema-Antrag und besseren Wirksamkeitsdaten bei Wegovy im Jahr 2026 Vertrauen zurückbringen kann, hängt maßgeblich davon ab, ob Novo Nordisk die von der FDA adressierten Produktions- und Lieferkettenthemen zügig in den Griff bekommt. Gelingt die Stabilisierung der Versorgung, könnten Pipeline-Fortschritte wieder stärker in den Vordergrund rücken; bleiben die operativen Hürden jedoch bestehen, dürfte der dominante Wachstumsvorsprung von Eli Lilly den Druck auf die Aktie hoch halten.
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