Der dänische Pharmagigant Novo Nordisk steckt in einer Achterbahnfahrt. Einerseits schockt ein milliardenschwerer Rückschlag in der Alzheimer-Forschung die Anleger. Andererseits liefert die Abnehmpille-Pipeline neue Hoffnung – während parallel ein 10-Milliarden-Dollar-Bietergefecht um einen Übernahmekandidaten tobt. Die Aktie schwankt zwischen Krisenmodus und Erholungsversuch. Kann Novo Nordisk die kritische Marke von 50 Dollar zurückerobern?

Absturz auf Jahrestief – dann die Wende

Die vergangene Woche war brutal für Novo Nordisk. Am Montag stürzte die Aktie um über 5 Prozent auf ein neues 52-Wochen-Tief von 43,08 Dollar ab. Der Auslöser: Die Phase-3-Studie EVOKE zu oralem Semaglutid bei Alzheimer verfehlte ihre Hauptziele – ein herber Rückschlag für die Expansionspläne außerhalb des Kerngeschäfts.

Doch Mitte der Woche drehte die Stimmung. Bis Freitag erholte sich der Kurs auf 49,05 Dollar. Der Grund? Positive Daten aus der Abnehm-Pipeline, die den Fokus wieder auf Novo Nordisks Stärken lenkten. Trotzdem: Die Aktie notiert weiterhin über 50 Prozent unter ihrem Jahreshoch von 112,52 Dollar.

Amycretin: Der Hoffnungsträger liefert ab

Die entscheidende Gegenbewegung kam am 25. November mit den Phase-2-Ergebnissen zu Amycretin. Das Mittel zeigte beeindruckende Resultate:

  • Gewichtsverlust: Bis zu 14,5 % nach 36 Wochen (subkutan), 10,1 % in oraler Form
  • Blutzuckerkontrolle: HbA1c-Senkung um bis zu 1,8 % (subkutan) bzw. 1,5 % (oral)
  • Zeitplan: Phase-3-Programm startet 2026

Diese Daten belegen: Novo Nordisk bleibt im Wettrüsten gegen Eli Lilly im Obesity-Markt ein ernstzunehmender Player. Die Pipeline ist intakt – und könnte den zuletzt schwächelnden Kurs langfristig stützen.

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10-Milliarden-Poker um Metsera eskaliert

Parallel tobt ein Übernahmekrieg. Novo Nordisk hat sein Angebot für den Abnehm-Spezialisten Metsera auf 10 Milliarden Dollar (62,20 Dollar pro Aktie) hochgeschraubt – und übertrifft damit das Konkurrenzgebot von Pfizer. Metseras Vorstand favorisiert den Dänen, doch Pfizer wehrt sich juristisch.

Der aggressive Schritt zeigt: Novo Nordisk will seine Dominanz im Adipositas-Markt mit Zukäufen zementieren. Ob die Übernahme ohne langwierige Rechtsstreitigkeiten gelingt, bleibt abzuwarten – und wird den Kurs kurzfristig weiter beeinflussen.

Technisch auf der Kippe: 50 Dollar entscheidend

Charttechnisch bewegt sich die Aktie in einer kritischen Zone. Die Unterstützung zwischen 43 und 45 Dollar hielt diese Woche – ein Zeichen für Kaufinteresse auf niedrigem Niveau. Doch die wahre Bewährungsprobe steht noch bevor: Ein nachhaltiger Ausbruch über die psychologisch wichtige 50-Dollar-Marke wäre das erste Signal für eine Bodenbildung. Scheitert dieser Versuch, droht ein erneuter Test der Jahrestiefs.

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