Novo Nordisk Aktie: Kampf der Giganten

Der dänische Pharmariese Novo Nordisk steckt in der Zwickmühle. Während die einen Analysten das Unternehmen für seine Zukunftspipeline feiern, warnen andere vor akuten Absatzproblemen bei den Blockbuster-Medikamenten. Wer hat recht im Kampf der Investmentbanken?

HSBC setzt auf die Pipeline

Die positive Überraschung kam von HSBC: Das Analysehaus stufte die Aktie von "Hold" auf "Buy" hoch und löste damit einen Kurssprung von 6,6% aus. Die Begründung klingt überzeugend - Novo Nordisk setze strategisch klug auf erstattungsfähige medizinische Kanäle und Direktvertrieb. Noch wichtiger: Die Zukunftspipeline mit Wirkstoffen wie CagriSema und oralem Semaglutid gegen Alzheimer werde vom Markt sträflich unterschätzt.

Morgan Stanley warnt vor Absatzflaute

Ganz anders sieht es bei Morgan Stanley aus. Die US-Bank senkte das Rating auf "Underweight" und malt eine "schwierige Straße" für den Pharmariesen. Der Grund liegt in den stagnierenden US-Verschreibungszahlen für die Umsatzbringer Wegovy, Ozempic und Rybelsus. Neun Wochen lang bewegten sich die Wegovy-Volumina seitwärts - ein klares Warnsignal, dass der Wachstumsmotor stottert. Dazu kommen verschärfter Wettbewerb und Preisdruck.

Wer gewinnt den Analystenkrieg?

Die Aktie steht buchstäblich am Scheideweg. Auf der einen Seite die Bullen, die auf die langfristige Pipeline setzen. Auf der anderen Seite die Bären, die konkrete Absatzprobleme bei den aktuellen Top-Produkten sehen. Die heftigen Kursreaktionen auf beide Analystenmeinungen zeigen die extreme Unsicherheit der Anleger.

Die entscheidende Frage: Kann die Zukunftshoffnung die gegenwärtigen Absatzsorgen aufwiegen? Die nächsten Verschreibungsdaten und Studienergebnisse werden die Richtung vorgeben - und für weitere heftige Kursschwankungen sorgen.