Die dänische Novo Nordisk Foundation zwingt den Pharmakonzern zu einem drastischen Kurswechsel. Nach einem beispiellosen Streit über die strategische Ausrichtung muss die Novo Nordisk-Führung komplett neu besetzt werden. Die Aktie reagierte nervös - minus 1,3% am Montag, weitere 1,72% Verluste am Dienstag.

Der Konflikt eskalierte, als sich Vorstand und Foundation nicht über die künftige Zusammensetzung des Gremiums einigen konnten. Aufsichtsratschef Helge Lund räumte ein, dass "keine gemeinsame Verständigung" möglich war. Am 14. November soll eine außerordentliche Hauptversammlung die Weichen neu stellen.

Radikaler Umbau: Sieben Köpfe rollen

Die Foundation macht Ernst und drängt gleich sieben Vorstandsmitglieder zum Rücktritt. Neben Chairman Helge Lund müssen auch Vize-Chef Henrik Poulsen und fünf weitere Direktoren ihre Posten räumen - darunter die unabhängigen Direktoren Laurence Debroux, Andreas Fibig und Sylvie Grégoire.

Als neuer Chairman soll Lars Rebien Sørensen das Ruder übernehmen. Der 71-Jährige kennt Novo Nordisk bestens - von 2000 bis 2016 führte er das Unternehmen bereits als CEO. Seit Mai sitzt er als Beobachter im Vorstand, nachdem der damalige CEO Lars Fruergaard Jørgensen gehen musste.

Die Foundation will Tempo machen: Sørensen soll die stockende Transformation vorantreiben und das Wachstum wieder ankurbeln. Gleichzeitig steht die Nachfolgeregelung für die Konzernspitze auf seiner Agenda.

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Foundation verliert die Geduld

Was trieb die Foundation zu diesem drastischen Schritt? Reuters berichtet von wachsender Frustration über das Schneckentempo bei strategischen Entscheidungen. Besonders die zögerliche Reaktion auf Marktveränderungen in den USA und die schleppende CEO-Nachfolge sorgten für Unmut.

Die Foundation wollte schnelle strategische Antworten, während der bisherige Vorstand auf einen umfassenderen Ansatz bei Führungswechseln setzte. Ein klassischer Konflikt zwischen Tempo und Gründlichkeit - mit klarem Sieger.

Der Machtkampf kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Im hart umkämpften Markt für Adipositas-Medikamente gerät Novo Nordisk zunehmend unter Druck. CEO Mike Doustdar, erst im August 2025 eingesetzt, kündigte bereits den Abbau von 11,5% der Belegschaft an.

Wegovy unter Beschuss - Konkurrenz wird stärker

Die Zeiten, in denen Novo Nordisk mit Ozempic und Wegovy praktisch konkurrenzlos den Markt beherrschte, sind vorbei. Neue Konkurrenten drängen in den lukrativen GLP-1-Markt und setzen den dänischen Konzern unter Zugzwang.

Die Foundation sieht offenbar Handlungsbedarf und will mit dem Führungswechsel neue Dynamik schaffen. Sørensens Erfahrung und das Vertrauen der Foundation könnten tatsächlich schnellere Entscheidungen ermöglichen.

Die außerordentliche Hauptversammlung am 14. November wird zur Formsache - die Foundation kontrolliert die Mehrheit der Stimmrechte. Die Q3-Zahlen am 5. November dürften zusätzliche Einblicke in die operative Lage geben.

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