Wenn ein Pharmariese mit über 60 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung binnen eines Jahres die Hälfte seines Wertes verliert, läuft etwas fundamental schief. Bei Novo Nordisk ist es so weit: Der dänische Konzern – lange Zeit Marktführer bei Diabetes- und Abnehmspritzen – hat seine Wettbewerbsposition dramatisch eingebüßt. Jetzt greift die Konzernmutter radikal durch und feuert nahezu den kompletten Aufsichtsrat. Kann ein solcher Befreiungsschlag die Trendwende einleiten?

Radikaler Schnitt im Aufsichtsrat

Am 14. November vollzog sich bei Novo Nordisk ein beispielloser Führungswechsel: Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wurden der bisherige Aufsichtsratschef Helge Lund sowie sechs weitere Direktoren abberufen. An ihrer Stelle trat Lars Rebien Sørensen, der gleichzeitig Vorsitzender der kontrollierenden Novo Nordisk Foundation ist. Diese Stiftung hält rund 77 Prozent der Stimmrechte und orchestrierte den radikalen Umbau gezielt, um frische Impulse für die stockende Transformation zu setzen.

Sørensens Mandat ist klar umrissen: Er soll das Management dabei unterstützen, die verlorene Wettbewerbsführerschaft zurückzuerobern – und gleichzeitig seinen eigenen Nachfolger vorbereiten. Seine Amtszeit ist zunächst bis zur ordentlichen Hauptversammlung im März 2026 befristet.

Konkurrenzdruck und schrumpfende Margen

Der drastische Führungswechsel kommt nicht von ungefähr. Novo Nordisk verliert im lukrativen GLP-1-Markt für Diabetes- und Adipositas-Medikamente kontinuierlich Boden an Erzrivale Eli Lilly. Der Marktanteil rutschte von 55,7 Prozent auf nur noch 49,3 Prozent ab – eine empfindliche Schlappe für den einstigen Platzhirsch.

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Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Umsatzprognose 2025 mehrfach nach unten korrigiert – zuletzt auf 8 bis 11 Prozent Wachstum
  • Gewinnerwartung für das Gesamtjahr auf mickrige 4 bis 7 Prozent gesenkt
  • Nettogewinn im dritten Quartal um 27 Prozent eingebrochen
  • Gewinn je Aktie um 26 Prozent gefallen

Verantwortlich sind neben dem verschärften Wettbewerb auch hohe Restrukturierungskosten. Das Management hat bereits Tausende Stellen abgebaut und versucht, durch Zukäufe die Produktpipeline zu stärken.

Die Aktie im freien Fall

Die Börse quittiert die anhaltende Schwäche gnadenlos: Mit einem Minus von über 50 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Novo Nordisk-Aktie zu den größten Verlierern im Pharma-Sektor. Allein am Freitag sackte der Kurs um weitere 1,9 Prozent ab. Die wiederholten Prognosesenkungen für die Blockbuster-Medikamente Wegovy und Ozempic haben das Vertrauen der Anleger nachhaltig erschüttert.

Ob der neue Aufsichtsrat unter Lars Rebien Sørensen den Konzern wieder auf Kurs bringen kann, bleibt abzuwarten. Der Markt wird jede strategische Entscheidung der neuen Führung akribisch beobachten – und schnell abstrafen, sollten sich keine konkreten Erfolge einstellen.

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