Novo Nordisk Aktie: 100%-Zoll-Schock aus Washington

Trump dreht an der Zollschraube – und diesmal trifft es die Pharmariesen mit voller Wucht. Ab Oktober sollen Arzneimittel-Importe in die USA mit 100 Prozent Zoll belegt werden. Für Novo Nordisk und andere europäische Pharmakonzerne könnte das zum Albtraum werden.

Die Ankündigung des US-Präsidenten versetzt die gesamte Branche in Aufruhr. Der dänische Konzern, der mit seinen Diabetes- und Abnehmmedikamenten Milliardenumsätze in Amerika erzielt, steht nun vor einer dramatischen Kostensteigerung. Die bisherigen Handelsabsprachen zwischen USA und EU sahen lediglich eine Obergrenze von 15 Prozent vor – Trump pulverisiert diese Vereinbarungen mit einem Federstrich.

Pharmabranche im Panikmodus

Der deutsche Pharmaverband schlägt bereits Alarm. "Ein harter Rückschlag für den Pharmastandort Deutschland und Europa", warnt VFA-Präsident Han Steutel. Die Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Bedrohung: Allein Deutschland exportierte 2024 Arzneimittel im Wert von 27 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten – das entspricht einem Viertel aller deutschen Pharmaexporte.

Besonders perfide: Trumps Zollhammer könnte internationale Lieferketten zerschlagen und die Medikamentenversorgung sowohl in den USA als auch in Europa gefährden. Investitionen werden bereits jetzt eingefroren, wie Branchenvertreter berichten.

Ausweg durch US-Standorte?

Trump bietet zwar einen Ausweg an – aber zu einem hohen Preis. Pharmaunternehmen, die Produktionsstätten in den USA errichten, sollen von den Strafzöllen ausgenommen werden. Für Novo Nordisk bedeutet das eine schwierige Entscheidung zwischen massiven Zusatzkosten oder milliardenschweren Investitionen in amerikanische Fabriken.

Die Aktie des Konzerns steht bereits unter Druck. Nach Wochen der Erholung zeigt das Papier wieder deutliche Schwäche – die Unsicherheit über die Zollpolitik belastet das Vertrauen der Investoren erheblich.