Norwegian Cruise Line Aktie: Gewinnwarnung trifft Anleger hart
Kann sich der Kreuzfahrtriese noch aus der Flaute manövrieren? Norwegian Cruise Line schockte die Märkte mit enttäuschenden Quartalszahlen und einer gesenkten Jahresprognose. Die Aktie stürzte prompt um über 7% ab – ein weiterer Tiefschlag für Anleger nach einem bereits schwachen Jahr.
Düstere Prognose: Nachfrage bricht ein
Die Alarmzeichen sind nicht zu übersehen:
- Bereinigter Gewinn pro Aktie lag mit 0,07 USD unter den erwarteten 0,09 USD
- Umsatz sank um 3% auf 2,13 Mrd. USD (Erwartung: 2,15 Mrd. USD)
- Nettogewinnwachstum für 2025 von 3% auf 2-3% gesenkt
"Wir sehen eine Abschwächung der Buchungslage", räumte CEO Harry Sommer ein. Makroökonomische Unsicherheiten scheinen Urlaubern die Lust auf teure Kreuzfahrten zu verderben. Die Folge: Die Aktie kratzt mit 14,11 Euro gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief von 13,61 Euro.
Notbremse gezogen – reicht das?
Das Management reagiert mit einem strikten Sparkurs:
- Netto-Kreuzfahrtkosten sollen nur noch um 0-1,25% steigen (vorher: ~1,25%)
- Verschuldungsgrad von aktuell 5,7x soll auf 5x gesenkt werden
- Refinanzierung von Wandelanleihen entlastet die Liquidität
Doch die Herausforderungen sind gewaltig: Die Auslastung sank trotz 101,5%, und die Flottenerweiterung mit der Norwegian Aqua erhöhte die Schuldenlast zusätzlich.
Lichtblick oder Schönfärberei?
Trotz der düsteren Kurzzeitprognose betont das Unternehmen seine langfristigen Stärken:
- Vorausbuchungen stiegen um 2,6% auf 3,9 Mrd. USD
- Hohe Gästezufriedenheit und Wiederholungsraten
- EBITDA-Prognose von 2,72 Mrd. USD wird gehalten
Die große Frage: Kann Norwegian Cruise Line die Wende schaffen, bevor die Anleger-Geduld reißt? Die nächsten Buchungszahlen werden entscheidend sein – bis dahin bleibt die Stimmung an Bord wohl weiter rau.