Nordex Aktie: Marktstellung analysiert

Prall gefüllte Auftragsbücher, starker Quartalsbericht – und trotzdem herrscht totale Uneinigkeit bei den Experten. Während eine Bank die Nordex-Aktie auf "Underperform" stuft, sehen andere Analysten sie als klaren Kauf. Was steckt hinter dieser extremen Bewertungsspanne von 18,50 bis 26 Euro?

Operative Stärke trifft auf Analisten-Wirrwarr

Der Windkraftanlagenbauer lieferte zuletzt beeindruckende Zahlen ab. Im dritten Quartal sicherte sich das Unternehmen Aufträge über 2,2 Gigawatt – ein Volumen, das die anhaltend hohe Nachfrage nach den Turbinen unterstreicht. Für die ersten neun Monate 2025 summiert sich der Auftragseingang bereits auf 6,7 GW, wobei die Verkaufspreise stabil blieben.

Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:

• Q3-Auftragseingang: 2,2 GW neu gewonnene Projekte
• 9-Monats-Bilanz: Insgesamt 6,7 GW an Bestellungen
• Regionale Verteilung: Schwerpunkt Europa und Nordamerika
• Preisstabilität: Durchschnittlicher Verkaufspreis pro Megawatt unverändert

Deutsche Bank gegen RBC: Kampf der Prognosen

Doch diese operative Stärke spaltet die Expertenrunden. Die kanadische Bank RBC bleibt pessimistisch und bewertet die Aktie mit "Underperform" bei einem Kursziel von nur 18,50 Euro. Ihre Befürchtung: Eine allgemeine Branchenbelebung könnte sich bis 2026 verzögern.

Völlig konträr positioniert sich die Deutsche Bank. Sie hob ihr Kursziel auf 26 Euro an und empfiehlt die Aktie weiterhin zum Kauf. Ihr Argument: Investitionszyklen in Künstliche Intelligenz und Infrastrukturprojekte könnten der gesamten Windkraftbranche kräftige Impulse verleihen.

Diese Bandbreite von mehr als 40 Prozent zwischen den Kurszielen verdeutlicht, wie schwer einschätzbar die weitere Entwicklung der Nordex-Aktie geworden ist – trotz solider Geschäftszahlen.