Der finnische Telekommunikationsriese kämpft mit Gegenwind, zeigt aber auch Lichtblicke. Nach enttäuschenden Q2-Zahlen senkte Nokia seine Jahresprognose - doch das Management blickt optimistisch auf die zweite Jahreshälfte.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der vergleichbare Betriebsgewinn brach um 29 Prozent auf 301 Millionen Euro ein, die operative Marge rutschte von 9,5 auf 6,6 Prozent ab. Besonders schmerzhaft war der Rückgang beim Kerngeschäft Mobilfunkausrüstung, wo die Erlöse um 17 Prozent einbrachen.

Währungseffekte belasten das Ergebnis massiv

Was steckt hinter dem Gewinneinbruch? Nokia kämpft gleich an mehreren Fronten: Währungseffekte in Höhe von 230 Millionen Euro und zusätzliche Zölle zwischen 50 und 80 Millionen Euro drücken auf die Profitabilität. Das Unternehmen passte daraufhin seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach unten an - von 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro auf 1,6 bis 2,1 Milliarden Euro.

Besonders in Nordamerika und Indien musste Nokia herbe Rückgänge verkraften. Während die schwächeren US-Zahlen durch Sondereffekte aus dem Vorjahr verzerrt wurden, behinderte in Indien vor allem die Projektplanung das Geschäft.

Netzwerkinfrastruktur als Hoffnungsträger

Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Das Netzwerkinfrastrukturgeschäft legte kräftig zu - die Umsätze stiegen um beeindruckende 25 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Treiber ist die starke Nachfrage der Cloud-Riesen, den sogenannten Hyperscalern, die ihre Infrastruktur massiv ausbauen.

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Auch das Cloud- und Netzwerkservicegeschäft zeigt Dynamik mit einem Plus von 14 Prozent. Hier gelang sogar der Sprung in die Gewinnzone mit 9 Millionen Euro operativem Ergebnis.

Optimismus für Q4 - aber reicht das?

Nokia-Chef Justin Hotard, der erst im April das Ruder übernahm, setzt auf eine deutliche Belebung im vierten Quartal. Das erwartete starke Wachstum bei der Netzwerkinfrastruktur soll die Schwächen in anderen Bereichen kompensieren.

Mit einem freien Cashflow von 809 Millionen Euro im ersten Halbjahr und einer soliden Nettoliquidität von 2,9 Milliarden Euro steht Nokia finanziell nicht schlecht da. Die Dividende von 4 Cent je Aktie wird am 7. August ausgezahlt.

Können die Finnen das Ruder noch herumreißen? Die Antwort dürfte spätestens am 19. November fallen, wenn Hotard auf dem Kapitalmarkttag seine Strategiepläne vorstellt.

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