Nike Aktie: Tim Cook investiert Millionen

Tim Cook greift zu. Der Apple-Chef und Lead Independent Director bei Nike hat für knapp 3 Millionen Dollar 50.000 Aktien des Sportartikelherstellers gekauft – mitten in einer schweren Kurskorrektur. Die Reaktion der Börse folgte prompt: Die Aktie legte 4,7 Prozent zu und durchbrach wieder die 60-Dollar-Marke.

Doppeltes Bekenntnis aus dem Aufsichtsrat

Cook führte den Kauf zum Durchschnittspreis von 58,97 Dollar aus und verdoppelte damit seine direkte Beteiligung am Unternehmen auf über 105.000 Aktien. Kurz darauf zog Robert Swan, ebenfalls unabhängiger Director und ehemaliger Intel-CEO, nach: Er kaufte weitere 8.691 Aktien im Wert von rund 500.000 Dollar.

Das koordinierte Auftreten der beiden Aufsichtsratsmitglieder sendet ein klares Signal: Die Führungsebene hält die Aktie auf dem aktuellen Niveau für fundamental unterbewertet. Solche Insider-Käufe in diesem Volumen sind selten und werden vom Markt entsprechend gedeutet.

Die Ausgangslage bleibt angespannt

Der Zeitpunkt der Investition ist bemerkenswert. Nike kämpft mit strukturellen Problemen: Der Nettogewinn brach zuletzt um 32 Prozent ein, der Umsatz in China – einem Schlüsselmarkt – sackte um 17 Prozent ab. Das Direktgeschäft lahmt, der Wettbewerb im Laufschuh-Segment verschärft sich.

Die Aktie hatte in den Wochen zuvor massiv unter Druck gestanden und notiert seit Jahresbeginn rund 20 Prozent im Minus. Erst kürzlich hatte sie ein Mehrjahrestief markiert. Die schwachen Quartalszahlen und die anhaltende Konsumflaute in China hatten Anleger verschreckt.

Vertrauen in die Turnaround-Strategie

Cooks Millionen-Investment lässt sich als Votum für CEO Elliott Hill und dessen „Win Now"-Strategie lesen. Der neue Chef hatte ein mehrjähriges Umbauprogramm angekündigt, dessen Erfolg jedoch noch aussteht. Die Insider-Käufe könnten darauf hindeuten, dass intern mehr Zuversicht herrscht als die jüngsten Finanzkennzahlen vermuten lassen.

Technisch hat die Aktie mit der Rückkehr über 60 Dollar eine wichtige Schwelle zurückerobert. Analysten beobachten nun, ob sich daraus eine tragfähige Bodenbildung entwickelt oder ob die fundamentalen Gegenwinds das Erholungspotenzial weiter begrenzen.