Newmont Mining blickt auf ein außergewöhnliches Jahr zurück – operativ wie an der Börse. Gleichzeitig steht der weltweit größte Goldproduzent vor einem historischen Führungswechsel. Die spannende Frage dabei: Kann das Unternehmen den Schwung der starken Zahlen in die neue Ära hinüberretten?

Historischer CEO-Wechsel

Zum Jahresende gibt CEO Tom Palmer den Staffelstab ab. Er tritt am 31. Dezember 2025 zurück, nachdem er den Konzern mit mehreren großen Transaktionen deutlich umgebaut hat. Zu seinen zentralen Projekten zählten:

  • die Übernahme von Goldcorp
  • das Joint Venture „Nevada Gold Mines“
  • der 17-Milliarden-Dollar-Kauf von Newcrest

Zum 1. Januar 2026 übernimmt Natascha Viljoen die Rolle als President und CEO. Sie bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bergbau mit, zuletzt als CEO von Anglo American Platinum. Bemerkenswert ist auch der symbolische Schritt: Erstmals in über 100 Jahren Firmengeschichte steht eine Frau an der Spitze von Newmont.

Der Führungswechsel erfolgt nicht aus einer Schwäche heraus, sondern in einer Phase operativer Stärke und hoher Profitabilität – genau das macht die Konstellation für Anleger besonders interessant.

Kursentwicklung und Marktumfeld

Die Aktie hat 2025 bereits eine starke Rally hinter sich. Auf Euro-Basis liegt das Plus seit Jahresanfang bei über 125 %, auf Sicht von zwölf Monaten bei rund 132 %. Der Kurs bewegt sich nahe am 52‑Wochen‑Hoch, das Papier notiert deutlich über den wichtigen gleitenden Durchschnitten.

Mit einem 14‑Tage‑RSI von 35,6 wirkt die Aktie kurzfristig nicht überhitzt, trotz der starken Performance. Die 30‑Tage-Volatilität von gut 36 % zeigt allerdings, dass Anleger mit deutlichen Schwankungen rechnen müssen.

Rekordjahr bei Cashflow und Bilanz

Der jüngste Quartalsbericht unterstreicht, warum der Markt Newmont derzeit hoch bewertet:

  • Free Cashflow im 3. Quartal 2025: 1,6 Mrd. US‑Dollar (Rekord)
  • Nettoergebnis: 1,8 Mrd. US‑Dollar
  • Adjusted EBITDA: 3,3 Mrd. US‑Dollar
  • Goldproduktion: 1,4 Mio. Unzen
  • Durchschnittlich realisierter Goldpreis: 3.539 US‑Dollar je Unze

Besonders stark: Newmont hat vier Quartale in Folge einen Free Cashflow von jeweils über 1 Mrd. US‑Dollar erzielt. Das sichert die Finanzierung des Kapitalrückführungsprogramms.

Parallel wurde die Bilanz deutlich gestärkt. Über ein Anleiherückkaufprogramm baute der Konzern Schulden um 2 Mrd. US‑Dollar ab und nähert sich einer Netto-Schuldenposition von nahezu null. Die gesamte Liquidität liegt bei 9,6 Mrd. US‑Dollar, davon 5,6 Mrd. US‑Dollar in Cash. Moody’s honorierte diese Entwicklung mit einem Upgrade auf A3 bei stabilem Ausblick.

Portfolio gestrafft, Wachstum fokussiert

Newmont hat sein Portfolio in den vergangenen zwei Jahren gezielt bereinigt. Das im Februar 2024 angekündigte Desinvestitionsprogramm ist inzwischen abgeschlossen. Verkauft wurden:

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  • sechs nicht zum Kerngeschäft zählende Minen
  • zwei weitere Projekte

Insgesamt erzielte der Konzern damit 2,6 Mrd. US‑Dollar aus Assetverkäufen sowie fast 900 Mio. US‑Dollar aus dem Verkauf von Beteiligungen.

Ein zentraler Baustein der Neuaufstellung ist das Ahafo-North-Projekt in Ghana. Dort wurde im Oktober 2025 der kommerzielle Betrieb aufgenommen. Die Mine soll jährlich 275.000 bis 325.000 Unzen Gold fördern – und das über eine geplante Laufzeit von 13 Jahren. Damit entsteht ein langfristig berechenbarer Beitrag zur Produktion.

Analysten sehen weiteres Potenzial

Trotz der starken Kursentwicklung bleibt die Analystenseite überwiegend positiv. Mehrere Häuser haben ihre Modelle zuletzt angepasst:

  • UBS erhöhte das Kursziel Anfang Dezember von 105,50 auf 125 US‑Dollar
  • Jefferies sieht die Aktie bei 120 US‑Dollar fair bewertet
  • Der durchschnittliche Analysten-Target liegt bei 108,13 US‑Dollar

Mit einem aktuellen KGV von 15,26 und einem Forward-KGV von rund 13,68x liegt Newmont weiter unter dem Branchenschnitt der Metall- und Minengesellschaften von 22,8x. Marktbeobachter leiten daraus ab, dass trotz Rally Bewertungsreserven bestehen könnten – vorausgesetzt, die Goldpreiskulisse bleibt günstig und die operative Performance hält an.

Rückenwind vom Goldpreis

Der wohl wichtigste externe Treiber ist das Goldpreisumfeld. 2025 sind die Notierungen für das Edelmetall um etwa 60 % gestiegen, Spot-Gold handelt inzwischen über 4.300 US‑Dollar pro Unze.

Mehrere Faktoren spielen Newmont dabei in die Karten:

  • Anhaltend starke Käufe der Zentralbanken
  • Hohe geopolitische Unsicherheit, die die Nachfrage nach „sicheren Häfen“ stützt
  • Zinssenkungen der US-Notenbank Fed, die Gold als nicht verzinste Anlage relativ attraktiver machen

Diese Kombination sorgt für strukturellen Rückenwind, erhöht aber auch die Abhängigkeit von einem hohen Goldpreisniveau. Sollten die Zinsen wieder stärker steigen oder sich geopolitische Risiken entspannen, könnte dieser Effekt nachlassen.

Kapitalrückführung an Aktionäre

Parallel zum operativen Ausbau setzt Newmont auf eine aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik. Vom genehmigten Aktienrückkaufvolumen über 6 Mrd. US‑Dollar wurden bislang 3,3 Mrd. US‑Dollar genutzt.

Hinzu kommt eine Quartalsdividende von 0,25 US‑Dollar je Aktie, zahlbar am 22. Dezember 2025. Die Dividendenrendite liegt bei rund 1,02 %. In den vergangenen zwei Jahren flossen so insgesamt mehr als 5,7 Mrd. US‑Dollar über Dividenden und Rückkäufe an die Anteilseigner zurück.

Ausblick 2026: Stabil mit leichten Verschiebungen

Für 2026 stellt das Management eine Goldproduktion in Aussicht, die innerhalb der bisherigen Bandbreite für 2025 liegt, allerdings eher am unteren Ende. Hintergrund ist die geplante Minensequenzierung, also die zeitliche Steuerung der Abbauphasen in den einzelnen Projekten.

Geringere Fördermengen aus Ahafo South sollen dabei weitgehend durch den Hochlauf von Ahafo North kompensiert werden. Gleichzeitig erwartet der Konzern, 2026 die vollen Effekte aus laufenden Effizienz- und Kostensenkungsprogrammen zu realisieren.

Allerdings könnten höhere Lizenzzahlungen und Förderabgaben einen Teil dieser Einsparungen wieder auffressen – insbesondere dann, wenn der Goldpreis auf dem aktuell hohen Niveau verharrt und damit auch die Bemessungsgrundlage für Abgaben steigt. Für Anleger bleibt damit entscheidend, wie gut die neue CEO-Führung den Spagat aus Kostenkontrolle, Wachstumsprojekten und konsequenter Kapitalrückführung fortsetzt.

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