Netflix sorgt für ein Erdbeben in der Medienlandschaft. Mit der Ankündigung, Teile von Warner Bros. Discovery für einen Unternehmenswert von 82,7 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, sichert sich der Streaming-Gigant zwar Ikonen wie „Harry Potter“ und HBO Max, doch die Börse reagiert verschnupft. Während das Management den ultimativen Schlag gegen Disney und Amazon plant, fürchten Anleger nun ein regulatorisches Minenfeld und eine gefährliche Überbewertung.

Die Details der Rekord-Transaktion

Netflix konnte sich im Bieterwettstreit gegen Schwergewichte wie Comcast und Paramount Skydance durchsetzen. Der Deal sieht eine Zahlung von 27,75 US-Dollar pro Aktie vor, bestehend aus Barmitteln und eigenen Aktien. Ein entscheidendes Detail der Struktur: Warner Bros. Discovery wird sein klassisches Kabelgeschäft – darunter CNN und TNT Sports – vorab in eine neue Einheit namens „Discovery Global“ ausgliedern. Netflix übernimmt gezielt nur die Wachstumsbereiche: das Streaming-Geschäft und die Filmstudios.

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Wie ernst es dem Management ist, zeigt die vereinbarte „Breakup Fee“: Sollte der Deal scheitern, wird eine Strafzahlung von 5,8 Milliarden US-Dollar fällig. Der Abschluss ist, vorbehaltlich der Genehmigungen, in 12 bis 18 Monaten geplant.

Hoher Preis schreckt Anleger

Die Marktreaktion fiel am 5. Dezember deutlich negativ aus. Die Aktie rutschte um rund 2,9 Prozent auf 100,24 US-Dollar ab, begleitet von einem massiv erhöhten Handelsvolumen. Im Zentrum der Kritik steht der Preis. Analysten von Morningstar bezeichnen die Bewertung als exorbitant: Netflix zahlt das 25-Fache des für 2026 geschätzten EBITDA der übernommenen Sparte. Selbst unter Berücksichtigung der Premium-Assets sei dieser Aufschlag schwer zu rechtfertigen.

Auch charttechnisch hat sich das Bild eingetrübt. Der Titel notiert mittlerweile unter den wichtigen 50- und 200-Tage-Linien, was auf anhaltende Schwäche hindeutet.

Politischer Gegenwind formiert sich

Der größte Risikofaktor liegt in Washington. Der Zusammenschluss stößt parteiübergreifend auf Widerstand. Senatorin Elizabeth Warren warnte bereits vor einem „Albtraum“ für den Wettbewerb, da das neue Konstrukt fast die Hälfte des Streaming-Marktes kontrollieren würde. Da die Zustimmung der Federal Trade Commission (FTC) zwingend erforderlich ist, steht dem Unternehmen eine intensive Prüfung bevor. Erschwerend kommt hinzu, dass der unterlegene Bieter Paramount Skydance den Auktionsprozess als unfair kritisiert hat, was zusätzliche juristische Hürden schaffen könnte.

Strategische Chancen und Insider-Verkäufe

Strategisch gewinnt Netflix durch den Zugriff auf HBOs Katalog und das DC-Universum massive Preissetzungsmacht gegenüber den Kunden und Kinobetreibern. Doch Experten sehen auch Risiken: Da sich die Abonnentenbasis von Netflix und HBO Max stark überschneidet, könnten Kannibalisierungseffekte die erhofften Synergien auffressen.

Während der breite Analystenkonsens mit einem Kursziel von durchschnittlich 134,54 US-Dollar noch Potenzial sieht, senden Insider andere Signale. Führungskräfte, darunter Reed Hastings, verkauften zuletzt Aktienpakete im Wert von über 180 Millionen US-Dollar.

Für Aktionäre verlagert sich das Hauptaugenmerk nun weg vom operativen Geschäft hin zur Politik. Da Experten die Wahrscheinlichkeit einer behördlichen Genehmigung derzeit nur auf 50 Prozent taxieren, bleibt die Aktie in den kommenden Monaten ein Spielball der Regulierer, während die hohe Bewertungsprämie das Aufwärtspotenzial kurzfristig deckelt.

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