Netflix steht mitten in einem Übernahmekampf um Warner Bros. Discovery – und die Situation spitzt sich zu. Nachdem der Streaming-Riese bereits ein Kaufangebot über 82,7 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt hat, grätscht nun Paramount Skydance mit einem feindlichen Gegenangebot dazwischen. Die Aktie notiert aktuell bei 95,67 Dollar, nachdem sie in den vergangenen Wochen deutlich unter Druck geraten war.

Das 82,7-Milliarden-Dollar-Angebot

Netflix hat Anfang Dezember bekannt gegeben, die Studio- und Streaming-Assets von Warner Bros. Discovery übernehmen zu wollen. Der Deal sollte dem Konzern die begehrte HBO-Contentbibliothek und zusätzliche Produktionskapazitäten sichern.

Doch dann kam die Wendung: Paramount Skydance startet ein feindliches Übernahmeangebot für das gesamte Warner Bros. Discovery-Unternehmen – zu einem Preis von rund 108 Milliarden Dollar. Das liegt deutlich über dem Netflix-Gebot und zwingt das Management in Kalifornien zum Handeln.

Die zentrale Frage: Zieht Netflix nach und erhöht das Angebot? Oder lässt man das strategisch wichtige Asset ziehen?

Nervöse Anleger, kauffreudige Privatanleger

Nach der Deal-Ankündigung brach die Aktie zunächst ein. Innerhalb weniger Tage verlor der Titel zwischen 11 und 16 Prozent. Die Märkte reagierten skeptisch auf die Dimension der Transaktion und die damit verbundenen Verschuldungsrisiken.

Zuletzt stabilisierte sich das Papier jedoch:

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  • Aktueller Kurs: 95,67 Dollar (Plus 1,7 Prozent am Freitag)
  • Kontext: Der vergleichsweise niedrige Kurs ist dem 10-für-1-Aktiensplit Ende Oktober geschuldet
  • Retail-Interesse: Daten von Brokerage-Plattformen zeigen verstärkte Käufe durch Privatanleger während des Kursrückgangs

Institutionelle Investoren bleiben hingegen vorsichtig. Sie kalkulieren das Risiko ein, dass Netflix am Ende zu viel bezahlt – oder die Übernahme gar nicht zustande kommt.

Kartellrechtliche Hürden und Schuldenlast

Selbst wenn Netflix den Zuschlag erhält, stehen weitere Hindernisse bevor. Behördenvertreter haben bereits angekündigt, jede Fusion dieser Größenordnung genau zu prüfen. Die Zusammenlegung zweier Hollywood-Studios samt Streaming-Plattformen wird kartellrechtlich heikel.

Hinzu kommt die finanzielle Belastung: Analysten warnen vor einer deutlich steigenden Verschuldung. Die Integration der Warner-Assets könnte Netflix' Handlungsspielraum für neue Eigenproduktionen oder Aktienrückkäufe mittelfristig einschränken. Der aggressive Bieterwettbewerb erhöht zusätzlich die Gefahr einer Überzahlung.

Operative Kontinuität trotz M&A-Drama

Abseits der Übernahmeschlacht läuft das operative Geschäft weiter. Am 11. Dezember eröffnete Netflix ein neues "Netflix House" in Dallas – Teil der Strategie, physische Erlebniswelten für Fans zu schaffen.

Der nächste wichtige Termin: Am 15. Januar 2026 legt Netflix die Quartalszahlen vor. Dann wird das Management erstmals ausführlich zur Übernahmestrategie Stellung nehmen müssen.

Ausblick: Alles hängt am Deal

Kurzfristig wird die Aktie vor allem von Nachrichten rund um die Warner-Übernahme getrieben. Die fundamentale Geschäftsentwicklung – zuletzt solide Q3-Zahlen – tritt in den Hintergrund. Anleger müssen abwägen: Welchen Wert hat der Zugang zu HBOs Content langfristig? Und welchen Preis ist man bereit dafür zu zahlen – in Dollar und in Schuldenlast?

Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein. Entweder Netflix erhöht das Angebot und setzt sich durch, oder Paramount Skydance holt sich Warner Bros. Discovery vor der Nase weg.

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