Nestlé Aktie: Schock-Entlassung sorgt für neue Turbulenzen

Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé hat seinen CEO Laurent Freixe mit sofortiger Wirkung entlassen - und zwar wegen einer nicht offengelegten Beziehung zu einer unterstellten Mitarbeiterin. Die Aktie des Nescafé-Herstellers steht damit vor dem nächsten Rückschlag in einer ohnehin schwierigen Phase.
Der plötzliche Rauswurf kommt exakt ein Jahr nach Freixes Amtsantritt und nur 2,5 Monate nachdem Chairman Paul Bulcke seinen Rückzug für 2026 angekündigt hatte. Eine interne Untersuchung bestätigte den Verstoß gegen den Verhaltenskodex des Konzerns. Freixe hatte die Beziehung zunächst gegenüber dem Vorstand geleugnet, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Eine Abfindung erhält der geschasste Manager nicht.
Zweiter CEO-Wechsel binnen zwölf Monaten
Als Nachfolger übernahm Philipp Navratil das Ruder - ein 24-jähriger Nestlé-Veteran, der zuletzt die Nespresso-Sparte leitete. Doch die Personalrochade bringt den Konzern in eine prekäre Lage: Bereits der zweite CEO-Wechsel innerhalb eines Jahres, nachdem Vorgänger Mark Schneider überraschend das Handtuch geworfen hatte.
Die Aktie hat seit Freixes Amtsantritt weitere 17 Prozent verloren und damit Investoren bitter enttäuscht. Über die vergangenen fünf Jahre summiert sich das Minus auf fast ein Drittel - eine katastrophale Bilanz für einen Blue Chip des Schweizer Leitindex.
Strategische Unsicherheit belastet weiter
Was macht die Situation noch brisanter? Die strategische Richtung bleibt völlig unklar. JP Morgan-Analysten warnen, dass Navratil zunächst an Freixes Sanierungsstrategie "gefesselt" sein dürfte - zu einem Zeitpunkt, wo der Markt längst nicht überzeugt ist. Im Juli hatte Nestlé bereits eine Überprüfung des schwächelnden Vitamingeschäfts eingeleitet, nachdem die Absatzvolumen im ersten Halbjahr enttäuscht hatten.
Die erneute Führungskrise trifft den Konzern in einer ohnehin turbulenten Zeit mit schwachem Konsumklima und drohenden US-Handelszöllen. Analyst Jon Cox von Kepler Cheuvreux erwartet weiteren Kursdruck: "Das ist nicht die Nestlé-Art, zwei CEO-Wechsel binnen eines Jahres zu haben."
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