Nestlé Aktie: Radikaler Befreiungsschlag!

Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé schockt mit der drastischsten Sparmaßnahme seiner jüngeren Geschichte: 16.000 Stellen sollen in den nächsten zwei Jahren wegfallen. Der neue CEO Philipp Navratil verdoppelt kurzerhand das ursprüngliche Sparziel und verspricht Einsparungen von einer Milliarde Franken jährlich. Die Börse reagiert euphorisch - doch kann dieser radikale Kurswechsel den angeschlagenen Konzern wirklich retten?
Navratils Schocktherapie: 16.000 Jobs auf dem Prüfstand
Keine vier Wochen im Amt, präsentiert der neue Konzernchef bereits seine erste große strategische Entscheidung. 12.000 Verwaltungsstellen und weitere 4.000 Positionen in Produktion und Lieferkette sollen dem Rotstift zum Opfer fallen. Das "Fuel for Growth"-Programm wird von 2,5 auf satte 3 Milliarden Franken aufgestockt - eine beispiellose Dimension für den traditionell konservativen Konzern.
"Die Welt verändert sich, und Nestlé muss sich schneller verändern", rechtfertigt Navratil den drastischen Schritt. Die wichtigsten Eckdaten des Sparpakets:
• 16.000 Stellenstreichungen über zwei Jahre
• Jährliche Einsparungen: 1 Milliarde Franken bis 2027
• Restrukturierungskosten: Geschätzt 2 Milliarden Franken
• Bereits 2025: 700 Millionen Franken Kosteneinsparungen erwartet
Quartalszahlen überraschen positiv - Märkte explodieren
Die drastischen Maßnahmen kommen nicht von ungefähr. Nestlé kämpft schon länger mit schwächelndem Wachstum und Margendruck. Umso überraschender fielen die Q3-Zahlen aus: Das organische Wachstum sprang auf 4,3% - deutlich über den Analystenschätzungen von 3,7%.
Besonders ermutigend: Das reale interne Wachstum kehrte mit 1,5% wieder in den positiven Bereich zurück. Europa brillierte mit 5,8% Zuwachs, während China weiterhin als Problemfall das Gruppenergebnis um 80 Basispunkte drückte.
Die Börse honorierte die Kombination aus überraschend guten Zahlen und radikalen Sparmaßnahmen mit einem Kursfeuerwerk. Mit einem Plus von über 8% verzeichnete die Aktie den stärksten Tagesgewinn seit der Finanzkrise 2008.
Dunkle Wolken am Horizont: China und US-Zölle
Doch nicht alles glänzt im Nestlé-Universum. Das China-Geschäft bleibt ein Sorgenkind - CFO Anna Manz räumt Fehler ein: "Wir haben uns zu sehr auf den Ausbau der Distribution konzentriert, anstatt die Verbrauchernachfrage zu stärken."
Hinzu kommen die drastischen US-Zölle auf Schweizer Waren, die im August auf 39% angehoben wurden und die Margen belasten. Diese Belastungen fließen bereits in die vorsichtige Margenprognose von "bei oder über 16%" für 2025 ein.
Strategische Überprüfungen laufen bereits für das schwächelnde Wassergeschäft sowie die Vitamin- und Nahrungsergänzungsmittel-Sparten - zusammen immerhin eine Milliarde Franken Jahresumsatz.
Nach einem turbulenten Jahr mit Führungswechseln an der Spitze setzt Navratil nun völlig auf Offensive. Seine "Performance-Mentalität" soll Marktanteilsverluste der Vergangenheit angehören lassen. Ob dieser radikale Ansatz den Schweizer Nahrungsmittelriesen tatsächlich aus der Krise führt, werden die kommenden Quartale zeigen. Die Börse ist jedenfalls überzeugt - vorerst.
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