Nestlé Aktie: Comeback gestartet?
Nach Jahren der Ernüchterung zeigt der Konsumgüter-Riese plötzlich Vitalität. Ein Analysten-Upgrade, überraschend starke Quartalszahlen und ein radikaler Umbau unter neuem CEO Philipp Navratil wecken Hoffnungen auf die lang ersehnte Trendwende. Doch kann Nestlé seine strukturellen Probleme wirklich überwinden?
Upgrade mit Ansage
Die Investmentbank Berenberg hat klare Kante gezeigt: Upgrade von "Hold" auf "Buy" und Anhebung des Kursziels auf 92 CHF. Das entspricht einem beeindruckenden Aufwärtspotenzial von 19 Prozent. Die Begründung der Analysten lässt aufhorchen: Sie erwarten für 2026 eine "verbesserten Unternehmensleistung auf allen Ebenen der Gewinn- und Verlustrechnung".
Der Optimismus speist sich aus den jüngsten Quartalszahlen, die im Oktober für positive Überraschungen sorgten:
- Organisches Wachstum von 4,3% übertraf die Erwartungen von 3,7% deutlich
- Rückkehr des realen internen Wachstums (RIG) in den positiven Bereich mit +1,5%
- Preiserhöhungen von 2,8% zeigten erneute Preisetzungskraft
Besonders das Kaffee- und Süßwarengeschäft trieb die Erholung voran. Doch die eigentliche Überraschung kam vom neuen Management.
Radikaler Umbau unter neuem CEO
Philipp Navratil, der im September überraschend zum CEO befördert wurde, geht mit radikalen Maßnahmen vor. Sein Transformationsplan lässt nichts Halbes zu:
- Abbau von 16.000 Arbeitsplätzen innerhalb von zwei Jahren
- Verschärfung der Kostensenkungsziele von 2,5 auf 3,0 Milliarden CHF
- Zusätzliche 1 Milliarde CHF jährliche COGS-Effizienzgewinne
"Wir transformieren unsere Arbeitsweise", erklärte Navratil. Die Botschaft ist klar: Nestlé will schlanker, effizienter und wettbewerbsfähiger werden.
Die dunkle Seite der Medaille
Doch bei aller Euphorie - die strukturellen Probleme sind noch lange nicht gelöst. Berenberg spricht von der "schlechtesten Performance in 20 Jahren" mit alarmierenden Kennzahlen:
- EPS-Rückgang von 9% im laufenden Jahr
- Free-Cash-Flow-Minus von 25%
- Verschuldungsquote von 3,1x - höchster Stand seit zwei Jahrzehnten
Regionale Schwachstellen bleiben eine Belastung: Greater China kämpft mit nachlassender Konsumentennachfrage, die Gerber-Marke in den USA verliert weiter Marktanteile, und im Vitamingeschäft läuft eine strategische Überprüfung.
Chance oder Risiko?
Die Aktie notiert aktuell bei 83,70 Euro und damit deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 94,88 Euro. Das Forward-KGV von 17x bewegt sich laut Berenberg "nahe 10-Jahres-Tiefs" - ein potenziell attraktiver Einstiegspunkt.
Berenberg prognostiziert für 2026 ein EPS-Wachstum von 4% und eine EBIT-Margenerholung um 50 Basispunkte. Das reale interne Wachstum soll von 0,7% auf 2% steigen.
Die Frage ist: Schafft Navratil den Spagat zwischen radikalem Kostensenkungsprogramm und notwendigen Wachstumsinvestitionen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob das Comeback von Nestlé nachhaltig ist oder nur ein Strohfeuer.
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