Nel ASA beendet das Börsenjahr in einem Abwärtstrend. Die Aktie notiert um 2,33 NOK in Oslo und liegt damit rund 14 % seit Jahresbeginn im Minus – trotz einiger strategischer Fortschritte. Der Titel hinkt dem breiteren norwegischen Markt damit klar hinterher.

  • Kurs 2025: ca. -14 % seit Jahresbeginn
  • 52-Wochen-Spanne: 1,95 – 3,61 NOK
  • Marktkapitalisierung: ca. 4,1 Mrd. NOK
  • Ausstehende Aktien: 1,84 Mrd.
  • Liquide Mittel: 1,76 Mrd. NOK

Die Aktie handelt deutlich unter ihrem Jahreshoch von 3,61 NOK und nur wenige Monate nach einem Tief bei 1,95 NOK. Diese Entwicklung spiegelt die anhaltenden Verzögerungen bei Investitionsentscheidungen im grünen Wasserstoffsektor wider.

Herøya-Investition als Schlüsselprojekt

Am 12. Dezember hat der Vorstand die finale Investitionsentscheidung zur Industrialisierung der „Next Generation Pressurized Alkaline“-Plattform am Standort Herøya in Norwegen getroffen. Damit endet ein siebenjähriges Entwicklungsprogramm und der Weg für den Aufbau von bis zu 1 GW Produktionskapazität ist frei.

Das Projekt ist finanziell breit abgestützt:

  • EU-Innovationsfonds: Zuschuss von bis zu 135 Mio. EUR
  • Erste Auszahlung: über 10 Mio. EUR erwartet
  • Eigenanteil von Nel: rund 300 Mio. NOK (vor externer Finanzierung)
  • Geplanter kommerzieller Start: 1. Halbjahr 2026
  • Ziel für Volumenlieferungen: ab 2027

CEO Håkon Volldal stellt heraus, dass die neue Plattform eine marktführende Systemeffizienz und deutlich niedrigere Wasserstoffgestehungskosten (LCOH) bringen soll. Damit könnten Geschäftsmodelle wirtschaftlich werden, die bisher stark von Subventionen abhängig waren.

Q3 2025: Schwache Umsätze, bessere Erträge

Der am 29. Oktober veröffentlichte Quartalsbericht zum dritten Quartal 2025 zeigt ein gemischtes Bild. Die Umsätze aus Verträgen mit Kunden gingen im Jahresvergleich um 17 % auf 303 Mio. NOK zurück. Der Gesamtumsatz inklusive sonstiger Erträge sank von 391 Mio. NOK auf 349 Mio. NOK.

Positiv entwickelte sich die Ertragsseite:
Das EBITDA verbesserte sich deutlich von -90 Mio. NOK auf -37 Mio. NOK. Diese Verbesserung resultiert direkt aus laufenden Kostensenkungsmaßnahmen, darunter Personalabbau und der vorübergehende Stopp der alkalischen Produktion in Herøya.

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Kritisch bleibt hingegen der Auftragsbestand. Er liegt bei 984 Mio. NOK, ein Rückgang von 47 % im Jahresvergleich – ein klares Signal für begrenzte Umsatzsichtbarkeit im mittleren Zeithorizont.

Neue Aufträge nach schwachem Sommer

Nach einer verhaltenen Auftragsentwicklung im dritten Quartal konnte Nel in den vergangenen Monaten mehrere Verträge melden:

  • November 2025: Technologie-Partnervertrag für GreenH-Wasserstoffprojekte in Kristiansund und Slagentangen
  • November 2025: PEM-Elektrolyseurauftrag für die Projekte HyFuel und Kaupanes mit einem Volumen von über 50 Mio. USD
  • Oktober 2025: Dritter Auftrag für eine containerisierte PEM-Lösung von H2 Energy

Die neuen Projekte umfassen sowohl PEM- als auch Alkaline-Technologien und verbreitern damit die Projektpipeline technologisch wie geografisch.

Samsung steigt groß ein

Besonders für die Bilanzstruktur wichtig war die im März 2025 vereinbarte strategische Kooperation mit Samsung Engineering & Construction. Im Rahmen der Transaktion flossen Nel 353 Mio. NOK an frischem Kapital zu.

Samsung wurde dadurch größter Aktionär. Neben der finanziellen Stärkung eröffnet die Partnerschaft Zugang zu großen internationalen Engineering- und Infrastrukturprojekten, in denen Nel-Technologie eingesetzt werden kann.

Analysten uneins, Blick auf 2026

Die durchschnittliche Analystenschätzung für das Kursziel liegt derzeit bei etwa 2,28 NOK und damit nahe am aktuellen Kursniveau. Die Spanne der Einschätzungen reicht jedoch von 1,20 bis 4,20 NOK – ein Ausdruck der hohen Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Wasserstoffmarktes.

Für 2026 zeichnen sich zwei zentrale Stellschrauben ab:

  • der erfolgreiche kommerzielle Start der neuen Druckalkali-Plattform in Herøya und
  • die Fähigkeit, die bestehende Projektpipeline in profitablen Umsatz zu überführen.

Gelingt Nel beides, könnte das aktuelle Kursniveau eher als Übergangsphase gelten; bleiben operative Fortschritte aus, erhöht sich das Risiko weiterer Kursrückgänge.

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