Die Wasserstoff-Branche steht unter massivem Druck – und Nel ASA wird zum traurigen Vorzeigebeispiel. Der norwegische Wasserstoff-Spezialist stürzte am Freitag als größter Verlierer der Osloer Börse ab und setzte damit eine monatelange Talfahrt fort. Doch was treibt die Aktie immer tiefer ins Minus?

Fundamentale Probleme statt kurzfristiger Schocks

Anders als bei vielen Kurseinbrüchen gibt es keinen einzelnen Auslöser für Nels jüngste Schwächephase. Stattdessen leidet das Unternehmen unter einer toxischen Mischung aus branchenweiten Problemen und eigenen operativen Schwächen.

Die jüngsten Quartalszahlen Mitte Juli offenbarten erschreckende Einbrüche:

  • Umsatzrückgang um 48% im Jahresvergleich
  • Order-Eingang brach um 74% ein
  • Stornierung eines 40-MW-Auftrags von Statkraft

"Die derzeitigen Marktbedingungen lassen kein kommerziell tragfähiges Geschäftsmodell zu" – mit dieser Begründung zog sich der staatliche Energiekonzern Statkraft aus einem Großprojekt zurück. Eine Aussage, die symptomatisch für die gesamte Branche steht.

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Branche im Abwärtssog

Grüner Wasserstoff galt lange als Zukunftstechnologie mit exponentiellen Wachstumschancen. Doch die Realität sieht derzeit anders aus:

  • Globale Verlangsamung bei Wasserstoffprojekten
  • Geringe Investitionsbereitschaft in grüne Technologien
  • Fehlende Wirtschaftlichkeit vieler Vorhaben

Diese strukturellen Probleme spiegeln sich in Nels Aktienkurs wider. Mit einem Verlust von über 57% innerhalb eines Jahres kämpft der Titel ums Überleben. Selbst eine leichte Erholung vom März-Tief bei 0,17 Euro konnte die fundamentale Schieflage nicht kaschieren.

Die Frage ist nicht mehr, ob Nel ASA die Kursschwankungen übersteht – sondern ob die gesamte Wasserstoff-Branche ihr Versprechen auf eine grüne Zukunft noch einlösen kann. Die nächsten Quartalszahlen werden zur Nagelprobe.

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