Nel ASA Aktie: EU-Geld, Druck bleibt
Nel ASA steht an einem Wendepunkt: Das Unternehmen erhält hohe EU-Fördermittel für seine nächste Elektrolyseur-Generation, während das operative Geschäft deutlich unter Druck steht. Die jetzt getroffene Investitionsentscheidung ist zentral für die weitere Strategie. Gelingt der Technologie- und Kapazitätssprung unter diesen Rahmenbedingungen?
EU-Innovationfonds stützt Herøya-Ausbau
Der Vorstand hat die finale Investitionsentscheidung getroffen, die „Next Generation Pressurized Alkaline“-Plattform am Standort Herøya in Norwegen zu industrialisieren. Damit endet ein siebenjähriges Entwicklungsprogramm, das 2018 gestartet ist.
Das Projekt wird durch den EU-Innovationsfonds mit bis zu 135 Mio. Euro unterstützt. Die Förderung deckt bis zu 60 % der relevanten Investitionen und operativen Kosten ab. Mit der Entscheidung fließen zunächst über 10 Mio. Euro als erste Meilensteinzahlung.
Wesentliche Eckdaten des Projekts:
- Anfangskapazität: bis zu 1 GW
- Geschätzte Investitionskosten: rund 300 Mio. NOK vor Subventionen
- Geplanter kommerzieller Start: 1. Halbjahr 2026
- Größere Auslieferungen: ab 2027
- Langfristiges Ziel: 4 GW jährliche Produktionskapazität
Damit setzt Nel klar auf industrielle Skalierung und Kostenreduktion im Gigawatt-Maßstab.
Operatives Umfeld bleibt schwierig
Die strategische Investition erfolgt vor dem Hintergrund eines schwachen Marktumfelds für Wasserstoffprojekte. Die Zahlen zum zweiten Quartal 2025 zeigen die Spannungen im Geschäft deutlich:
- Umsatz minus 48 % gegenüber Vorjahr auf 174 Mio. NOK
- Auftragseingang minus 74 % auf 71 Mio. NOK
- Auftragsbestand minus 40 % auf 1,249 Mrd. NOK
- Bestellungen für Alkaline-Elektrolyseure minus 94 %
- EBITDA-Verlust: 86 Mio. NOK
- Operativer Mittelabfluss: 121 Mio. NOK
Zusätzlich hat Statkraft einen 40-MW-Vertrag für Alkaline-Elektrolyseure storniert. Nel reagiert darauf mit Personalabbau und umfassenden Kostensenkungen. Das unterstreicht, wie stark Projektverschiebungen und Zögerlichkeit bei Final Investment Decisions die Branche aktuell belasten.
Technologie-Schwenk mit Kosteneffekten
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Die „Next Generation Pressurized Alkaline“-Plattform markiert einen grundlegenden Wechsel in der Technologieausrichtung. Nel sieht darin deutliche Fortschritte gegenüber bestehenden Systemen:
- Rund 80 % geringerer Platzbedarf
- 40–60 % niedrigere Investitionskosten
- Energieverbrauch unter 50 kWh pro Kilogramm Wasserstoff
Die modulare, skid-basierte Bauweise macht separate Gebäude überflüssig und vereinfacht Logistik und Installation. Vollmaßstäbliche Prototypentests im Industriepark Herøya haben nach Unternehmensangaben eine marktführende Systemeffizienz bestätigt.
Ältere Linien auf dem Prüfstand
Im Zuge des Technologiewechsels überprüft Nel die Buchwerte zweier derzeit stillstehender 500-MW-Produktionslinien für atmosphärische Alkaline-Elektrolyseure in Herøya. Das signalisiert eine klare Verschiebung der Ressourcen hin zur neuen Druckplattform und weg von älteren Technologiegenerationen.
Partnerschaften als Marktbasis
Parallel zum Technologiewechsel baut Nel seine Marktverankerung über Kooperationen aus. So hat SAMSUNG E&A seine „CompassH2“-Lösung für Wasserstoffanlagen auf Basis der Alkaline-Technologie von Nel gestartet.
Im November 2025 folgte ein PEM-Elektrolyseurauftrag mit einem Volumen von über 50 Mio. US-Dollar für die Projekte HyFuel und Kaupanes in Norwegen. Zudem wurde eine Absichtserklärung mit HydePoint unterzeichnet, um modulare Wasserstoffsysteme für Offshore- und küstennahe Anwendungen gemeinsam zu entwickeln. Das könnte neue Segmente im maritimen und Offshore-Bereich erschließen.
Entscheidende Jahre bis 2027
Die nächsten Jahre sind für Nel zentral:
- Kommerzieller Start der neuen Plattform im 1. Halbjahr 2026
- Hochlauf zu größeren Volumenlieferungen ab 2027
- Gleichzeitiges Management von Cash-Burn und Kostensenkungen
Der Sektor kämpft weiter mit Projektverzögerungen und zögerlichen Investitionsentscheidungen auf Kundenseite. Für Nel hängt die Balance zwischen EU-gestütztem Kapazitätsausbau und angespanntem Tagesgeschäft maßgeblich daran, die genannten Meilensteine termingerecht zu erreichen und den Übergang auf die neue Technologie ohne übermäßigen Liquiditätsverbrauch zu bewältigen.
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