Der norwegische Elektrolyseur-Hersteller Nel ASA hat am Freitag den Startschuss für die Industrialisierung seiner neuen Wasserstoff-Technologie gegeben. Der Verwaltungsrat genehmigte den Bau einer Produktionskapazität von bis zu 1 GW für die sogenannte Next Generation Pressurized Alkaline-Plattform. Die EU unterstützt das Projekt mit bis zu 135 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds.

Die Entscheidung markiert den Abschluss eines siebenjährigen Entwicklungsprogramms, das 2018 startete. Nach erfolgreichen Volltest-Prüfungen im norwegischen Industriepark Herøya will Nel die Technologie in der ersten Jahreshälfte 2026 auf den Markt bringen.

Kernpunkte der Investition:

  • Investitionsvolumen: rund 300 Millionen NOK (circa 27 Millionen USD) vor Zuschüssen
  • EU-Förderung: bis zu 135 Millionen Euro für Ausbau auf 4 GW Gesamtkapazität
  • Zuschussdeckung: bis zu 60% der relevanten Investitions- und Betriebskosten
  • Erste Meilenzahlung: über 10 Millionen Euro nach dieser Investitionsentscheidung erwartet

Neue Plattform senkt Kosten deutlich

Die Pressurized Alkaline-Technologie verspricht einen Sprung bei der Wirtschaftlichkeit der Wasserstoffproduktion. CEO Håkon Volldal spricht von einem "Durchbruch", der die System-Investitionskosten drastisch senke und die Energieeffizienz verbessere.

Das vollständig modularisierte Design setzt auf vorgefertigte, werksgetestete Module in Standard-Container-Skids. Jedes Modul wird betriebsbereit geliefert, was Engineering, Logistik und Installation vereinfacht. Die Anlagen können im Freien betrieben werden – der Bau eigener Gebäude entfällt. Das reduziert die Komplexität und senkt die Gesamtkosten erheblich.

Nel betont, dass die Kapitalkosten für die neue Plattform deutlich unter denen herkömmlicher atmosphärischer Alkali-Produktionslinien liegen.

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Strategischer Umbau im Gange

Die Entscheidung fällt in eine Phase, in der Nel operativ unter Druck steht. Im dritten Quartal 2025 sank der Umsatz um 17 Prozent auf 303 Millionen NOK. Das EBITDA verbesserte sich zwar auf minus 37 Millionen NOK (Vorjahr: minus 90 Millionen NOK), bleibt aber negativ.

Nach der Kommerzialisierung der Pressurized-Lösung überprüft Nel die Buchwerte seiner beiden stillgelegten 500-MW-Produktionslinien für atmosphärische Alkali-Elektrolyseure in Herøya. Die Aussage deutet auf eine klare Schwerpunktverlagerung zur kostengünstigeren Drucktechnologie hin.

"Unsere neue Lösung ist nicht nur für Nel als Unternehmen extrem wichtig, sondern für die gesamte saubere Wasserstoffindustrie", erklärt Volldal. Die deutlich verbesserten Gestehungskosten für Wasserstoff dürften Geschäftsmodelle ermöglichen, die zuvor ohne erhebliche Subventionen nicht tragfähig waren.

Auftragseingang zieht an

Im vierten Quartal 2025 verbuchte Nel mehrere bedeutende Aufträge. Am 5. November sicherte sich das Unternehmen einen PEM-Auftrag von HyFuel AS und Kaupanes Hydrogen AS im Wert von über 50 Millionen USD – der zweitgrößte Festauftrag in der Firmengeschichte. Fünf Tage später wählte GreenH Nel als Technologiepartner für Wasserstoffprojekte in Kristiansund und Slagentangen.

Anfang Oktober kam ein dritter Auftrag von H2 Energy für einen containerisierten 2,5-MW-PEM-Elektrolyseur in der Schweiz hinzu.

Ausblick und Finanzlage

Nel verfügte Ende September 2025 über liquide Mittel von 1,76 Milliarden NOK. Eine Kapitalerhöhung 2025 spülte weitere 349 Millionen NOK in die Kasse. Der Auftragsbestand lag bei 984 Millionen NOK.

Die Kapitalausgaben für die neue Produktionskapazität werden über 2026 und 2027 verteilt. Die kommerzielle Markteinführung ist für die erste Jahreshälfte 2026 geplant, die Fähigkeit zu Lieferungen im industriellen Maßstab für 2027.

Analysten bewerten die Aktie laut MarketWatch im Durchschnitt mit "Underweight" bei einem Kursziel von 2,05 NOK. Citi hob das Ziel vor rund einem Monat auf 2,70 NOK an. Die Zahlen für das vierte Quartal 2025 werden Ende Februar 2026 erwartet.

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