Nachgefragt mit Alois Wögerbauer: Von Wiens Favoriten, Gold und der letzten Generation

In „Nachgefragt” versuchen wir uns mehr auf das Warum zu konzentrieren. Warum ist etwa Bitcoin für Alois Wögerbauer kein Sachwert? Und warum sieht das Portfolio des 3 Banken Österreich-Aktienfonds so aus wie es aussieht? Der 3 Banken Generali GF und Fondsmanager über Trump, falsche Index-Vergleiche und berechtigte Vorwürfe der kommenden Generation an die jetzige...
Das erste Halbjahr ist geschlagen, so gut wie alle Aktienmärkte notieren nahe Ihrer Rekordhochs; selbst Japan nach einer mehr als 30jährigen Durststrecke. Stellen sich sofort zwei Fragen: Ist das trotz oder wegen Donald Trump? Und ist da mittlerweile nicht schon sehr vieles eingepreist und Enttäuschungen wahrscheinlicher als weiteres Aufwärtsstreben? Ein Aufwärtsstreben, das an der Wiener Börse besonders stark war - mit Einzelwerten á la Strabag, die sich seit Jahresbeginn verdoppelt haben.
Für Wögerbauer ist es ein Trotz Donald Trump. Und für ihn mit ein Zeichen, was für ein unbeirrbar sein Fahrwasser haltender Tanker die Weltwirtschaft mittlerweile geworden ist: „Unabhängig von der Politik arbeiten die Unternehmen ja weiter, geopolitische Eskalationen stoppen nicht den unternehmerischen Fortschritt.”
Wien - und andere europäische Börsen - liefen zuletzt (sehr) gut, da mehr Geld nach Europa fließt, mehr davon auch in kleiner kapitalisierte Small- und Midcaps, wo Wien dann groß aufzeigt. Und in Wien gibt es noch den diesmal förderlichen Branchenmix mit einer sehr starken Gewichtung des Finanzsektors (Banken und Versicherungen) in den Indizes.
Innerösterreichischen konjunkturellen Bremsklotz sieht Wögerbauer für die Wiener Börse-Unternehmen so gut wie nicht: Palfinger, Wienerberger und Co sind zwar auch in Österreich tätig, den Großteil der Geschäfte machen sie aber anderswo.
Apropos anderswo. Mit ein Grund für die ausgezeichnete Performance österreichischer Aktien, wie aus dem Baubereich (Strabag, Porr), sind die Hoffnungen auf Gelder aus den deutschen Sondern-Konjunkturpaketen, speziell im Bereich Infrastruktur. Wir machen einen Zwischenstopp in der Zukunft: „Die nächste Generation wird unserer Generation die Frage stellen, warum wir das Schuldenthema immer wieder forciert haben, ohne je strukturell etwas getan zu haben” - was für Wögerbauer aber noch viel mehr auf Staaten wie die USA zutrifft, die bereits heute einen deutlich höheren Schuldenstand (in Relation zum BIP) aufweisen, als etwa Deutschland und Österreich - „ein Vorgriff auf den Wohlstand kommender Generationen”, nennt das Wögerbauer.
Aber werden die Konjunkturpakete nicht die Inflation anheizen, fließen die Milliarden doch in Branchen (etwa Bau und Rüstung), die bereits heute zum Teil über zu geringe Kapazitäten klagen? Steigende Margen bei Porr und Strabag erwartet Wögerbauer zwar, aber andere, die Teuerung bremsende Faktoren auch: knapp unter drei Prozent ist seine Inflationserwartung für die kommenden Jahre.
Knapp unter drei Prozent sind aber auch nicht nichts - und müssen erst einmal für den realen Vermögenserhalt verdient werden. Womit wir bei den Sachwerten Aktien, Gold und Immobilien sind. Bei Bitcoin nicht, denn dieser ist für Wögerbauer, wenn, ein Geld- und kein Sachwert. Und ein spekulativer Geldwert „mit sehr schwankungsintensiven Phasen” obendrein. Gegen Aktien spricht für Wögerbauer eigentlich nichts - „wie man” - bei einem Blick auf Charts - „in der Geschichte gelehrt bekommt”, befindet Wögerbauer, der auch weiter ein Fan von Gold ist: „die Assetklasse, die man auch in den kommenden Jahren haben sollte.”
Warum sind eigentlich seit je europäische Märkte günstiger bewertet als etwa die US-Börsen. Wögerbauer führt das nicht zuletzt auf den deutlich stärkeren Fokus von US-Managements bzw -Unternehmen, im Vergleich zu Europa, auf die Kennzahl Eigenkapitalrentabilität zurück - „die Kostendisziplin genießt eine viel höhere Priorität”. Und heißt in der Folge: „Wenn das Eigenkapital höher rentiert, ist auch die Bewertung des Eigenkapitals höher”
Bleibt als Thema, die aktuellen Favoriten von Wögerbauer an der Wiener Börse, wozu wir einen Blick auf seinen 3 Banken Österreich-Fonds werfen. Und warum es die hohen Positionen in Do&Co, RHI Magnesita, Kontron und ams-Osram und anderen gibt. Und welche Bank eine der attraktivsten Europas ist. Dies und mehr gibt’s im Podcast hier
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