Die Hauptversammlung von Mutares hat gesprochen – und die Botschaft ist zwiespältig: Während die Aktionäre eine Dividendenkürzung von 11% fast einstimmig absegneten, bekräftigte das Management gleichzeitig seine ambitionierten Wachstumsziele für 2025. Steckt hinter dieser scheinbaren Widersprüchlichkeit eine clevere Strategie oder beginnt hier eine Vertrauenskrise?

Überwältigende Zustimmung trotz schmerzhafter Kürzung

Mit 99,2% Ja-Stimmen billigten die Aktionäre eine Dividende von 2,00 Euro je Aktie – deutlich weniger als die 2,25 Euro des Vorjahres. Doch warum dieser scheinbare Vertrauensbeweis?

  • Strategische Neuausrichtung: Die Mittelbindung für 13 Akquisitionen im letzten Jahr und der jüngste Verkauf von Locapharm-Aktivitäten zeigen: Mutares setzt auf Wachstum durch Portfolio-Optimierung.
  • Zukunftsinvestitionen: Die geplante Refinanzierung der Anleiheverbindlichkeiten bis Jahresende erfordert finanzielle Flexibilität.
  • Personelle Weichenstellung: Die Wahl von Dr. Kristian Schleede in den Aufsichtsrat unterstreicht den Veränderungswillen.

Ambitionierte Ziele trotz Gegenwind

Das Management bleibt bei seinen Prognosen – und die sind nicht von Pappe:

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  • Umsatzwachstum auf 6,5-7,5 Milliarden Euro geplant
  • Über 200 Millionen Euro Exit-Erlöse aus Unternehmensverkäufen avisiert
  • Aktueller Kurs bei 34,80 Euro (-2,5% zum Vortag), aber immer noch 29,85% im Plus seit Jahresanfang

Doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 46 Euro (-24%) zeigt: Die Märkte sind skeptisch. Mit einem RSI von 31,1 steht die Aktie zwar im leicht unterverkauften Bereich – aber reicht das für eine Trendwende?

Fazit: Warten auf die nächsten Exit-Erlöse

Mutares spielt ein riskantes Spiel: Die Dividendenkürzung akzeptieren die Anleger nur solange, wie die Wachstumsstory hält. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die geplanten Portfolio-Verkäufe und die Refinanzierung gelingen – oder ob der aktuelle Kursrutsch erst der Anfang war.

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