Die Erfolgsstory schien perfekt: 83,5 Millionen Euro Nettogewinn in neun Monaten, 56 Prozent Plus zum Vorjahr. Doch nur wenige Tage nach den starken Zahlen kommt der Dämpfer – ausgerechnet aus dem eigenen Portfolio. Kann eine einzige Beteiligung die ambitionierten Jahresziele der Sanierungsspezialistin gefährden?

Steyr Motors: Aufträge verschieben sich

Am Montag die kalte Dusche: Die österreichische Steyr Motors AG, eine Portfoliogesellschaft von Mutares, kürzt die Jahresprognose zusammen. Der Grund klingt zunächst harmlos – Auftragsverzögerungen bei internationalen Regierungskunden. Doch das Volumen hat es in sich: Aufträge im knapp zweistelligen Millionenbereich rutschen komplett ins Jahr 2026.

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Die Börse reagierte prompt mit Verkäufen. Kein Wunder, denn bei einer Beteiligungsgesellschaft wirken operative Probleme der Töchter direkt auf die Bewertung der Muttergesellschaft durch. Was bei Steyr Motors nicht planmäßig läuft, kostet Mutares bares Geld – zumindest in der Wahrnehmung der Investoren.

Die Kernfakten zur Portfoliokrise:

  • Steyr Motors senkt Jahresprognose wegen verzögerter Regierungsaufträge
  • Umsatzvolumen im knapp zweistelligen Millionenbereich betroffen
  • Aufträge werden voraussichtlich erst 2026 umsatzwirksam
  • Mutares-Aktie gerät unmittelbar nach Bekanntgabe unter Druck

Das Dilemma des Sanierungsmodells

Die Entwicklung offenbart die Kehrseite der Medaille im Geschäftsmodell von Mutares. Die Gesellschaft kauft gezielt Unternehmen in Sondersituationen, saniert sie und verkauft sie mit Gewinn. Läuft alles nach Plan, springen hohe Renditen heraus – die jüngsten Teilverkäufe von Steyr Motors und Locapharm trugen maßgeblich zum starken Neunmonatsergebnis bei.

Doch was passiert, wenn eine Beteiligung strauchelt? Genau das zeigt sich jetzt. Der Konzernumsatz wuchs zwar in den ersten neun Monaten um 21 Prozent auf 4,73 Milliarden Euro, aber die operative Schwäche bei einer einzelnen Tochter reicht aus, um Zweifel zu säen.

Rettungsanker Exit-Pipeline?

Trotz der Hiobsbotschaft hält das Management an den Jahreszielen fest: 130 bis 160 Millionen Euro Jahresüberschuss bei einem Konzernumsatz zwischen 6,5 und 7,5 Milliarden Euro. Mutig – oder ist da noch mehr in der Hinterhand?

Tatsächlich deutet Mutares auf "weit fortgeschrittene Exit-Prozesse" hin, die noch im vierten Quartal zu Verkäufen führen könnten. Diese potenziellen Transaktionen wären der dringend benötigte positive Katalysator. Gelingt Mutares der Abschluss profitabler Exits, könnte der Steyr-Motors-Dämpfer schnell vergessen sein.

Die Aktie steht bei 25,35 Euro – deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 28,71 Euro. Der RSI von 37,3 signalisiert einen überverkauften Bereich. Vom Märzhoch bei 46 Euro ist der Titel mittlerweile fast 45 Prozent entfernt. Die Frage lautet jetzt: Kommt die Trendwende aus der Exit-Pipeline oder war das erst der Anfang?

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