Mitsui Sumitomo Financial Group Aktie: Zurück zur Realität?

Der japanische Finanzkonzern erwirbt Anteile an W.R. Berkley und übernimmt Macquarie Rotorcraft, während er trotz Aktienschwäche optimistische Gewinnaussichten verkündet.

Die Mitsui Sumitomo Financial Group (SMFG) setzt ihre Expansionsstrategie durch bedeutende Akquisitionen fort. Der japanische Finanzkonzern verzeichnete zuletzt einen deutlichen Kursrückgang und schloss am Freitag bei 23,86 Euro, was einem Tagesverlust von 4,52% entspricht. Besonders gravierend fällt die Jahresentwicklung aus: Mit einem Minus von 56,02% notiert die Aktie weit unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 66,86 Euro, das im Juli 2024 erreicht wurde.

SMFG's Tochtergesellschaft Mitsui Sumitomo Insurance kündigte am 28. März 2025 den Erwerb eines 15-prozentigen Anteils am US-amerikanischen Versicherer W.R. Berkley Corporation an. Die Transaktion soll über Käufe am offenen Markt sowie private Transaktionen abgewickelt werden. Die Berkley-Familie wird ihren 16-prozentigen Anteil behalten und unterstützt die Ernennung eines Mitsui-Direktors in den Vorstand, sobald Mitsui 12,5% der Anteile erworben hat. Der Abschluss der Transaktion wird bis März 2026 erwartet, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen.

Bereits Anfang März erweiterte die Tochtergesellschaft Sumitomo Mitsui Finance and Leasing (SMFL) ihre Präsenz im Luftfahrtleasingsektor durch die Übernahme von Macquarie Rotorcraft, einem britischen Hubschrauberleasingunternehmen. Die Akquisition umfasst eine Flotte von rund 120 geleasten Luftfahrzeugen und ist mit etwas über einer Milliarde Dollar bewertet. SMFL plant, die kombinierte Flotte auf etwa 310 Einheiten zu erweitern.

Positive Gewinnprognosen trotz volatiler Marktbedingungen

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Trotz der aktuellen Kursschwäche zeigt sich SMFG für das kommende Geschäftsjahr optimistisch. Für das Geschäftsjahr ab April 2025 prognostiziert der Konzern einen Nettogewinn von mehr als 1,2 Billionen Yen (7,65 Milliarden Dollar), was das aktuelle Jahresziel von 1,16 Billionen Yen übertrifft. Diese positiven Prognosen werden durch diversifizierte Einnahmequellen im Ausland und die Normalisierung der Zinssätze in Japan gestützt.

CEO Toru Nakashima wies allerdings darauf hin, dass der Erfolg des Vorjahres einen einmaligen Gewinn von 196 Milliarden Yen aus dem Verkauf von Aktienbeteiligungen beinhaltete, mit dem in der kommenden Periode nicht zu rechnen sei. Dennoch profitiert der japanische Bankensektor, einschließlich SMFG, von steigenden Zinssätzen. Die Entscheidung der Bank of Japan, ihren Leitzins anzuheben, hat die Nettozinsmargen verbessert und zu höheren Gewinnen beigetragen.

Digitalisierung und Nachhaltigkeitsinitiativen

SMFG investiert kontinuierlich in digitale Bankplattformen, um den sich wandelnden Kundenpräferenzen gerecht zu werden. Mit der Einführung der Jenius Bank in den USA Mitte 2023 betreibt die Gruppe eine vollständig digitale Bank ohne physische Filialen. Bis Dezember 2024 überschritt Jenius Bank die Marke von einer Milliarde Dollar an Einlagen und bietet Dienstleistungen wie Privatkredite, Spar- und Girokonten an.

In Indien strebt die SMFG-Tochtergesellschaft SMFG India Credit Co. Ltd. (ehemals Fullerton India) an, ihr verwaltetes Vermögen in den nächsten drei Jahren auf über 70.000 Crore Rupien zu verdoppeln. Dies unterstreicht das Engagement von SMFG für die Expansion in Schwellenmärkten.

Im Bereich Nachhaltigkeit hat sich die Gruppe verpflichtet, bis 2030 betriebliche Treibhausgasemissionen und bis 2050 Portfolio-Emissionen auf Netto-Null zu reduzieren. SMFG unterstützt weltweit Projekte für erneuerbare Energien und überprüft aktuell ihre Finanzierungspolitik für Kohlekraftwerke als erste große japanische Bank.

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