Microsoft: Doppelschlag im KI-Kampf
Während sich die Tech-Branche am Dienstag schwer tat, landete Microsoft einen strategischen Doppelschlag. Der Software-Riese sicherte sich nicht nur einen milliardenschweren Regierungsdeal, sondern kündigte überraschend eigene KI-Basismodelle an – und stellt sich damit indirekt gegen seinen Partner OpenAI. Zeigt Microsoft hier Stärke oder offenbart sich ein tiefes Misstrauen in die Partnerschaft?
Machtpoker um Regierungsaufträge
Das US-Beschaffungsamt GSA ebnet Microsoft den Weg in die Behörden. Der neue "OneGov"-Deal gewährt Bundesbehörden bis zu 36 Monate lang vergünstigte Zugänge zu Microsoft 365, Azure Cloud Services und Dynamics 365. Der Clou: Der KI-Assistent Copilot wird Regierungskunden in den nächsten zwölf Monaten kostenlos zur Verfügung gestellt. Die GSA schätzt das Einsparpotenzial für Steuerzahler auf über sechs Milliarden Dollar. Dieser Deal festigt Microsofts Position als Technologie-Lieferant der US-Regierung und beschleunigt die KI-Integration in Bürgerdiensten.
Überraschende Eigenentwicklung
Noch bedeutender ist die zweite Ankündigung: Microsoft entwickelt erstmals eigene KI-Basismodelle. Mit dem Textmodell "MAI-1-preview" und dem Sprachmodell "MAI-Voice-1" tritt der Konzern direkt in den Wettbewerb mit OpenAI. KI-Chef Mustafa Suleyman begründet den Schritt unverblümt: "Wir müssen über das interne Know-how verfügen, um die stärksten Modelle der Welt zu entwickeln." Dies signalisiert einen fundamentalen Strategiewandel – von der Partnerschaft zur Eigenentwicklung.
Konkurrenz schläft nicht
Das Rennen um lukrative Staatsaufträge ist im vollen Gange. Die GSA hat ähnliche Vereinbarungen mit Google, OpenAI und Anthropic geschlossen. Parallel kündigte SAP am selben Tag eine 20-Milliarden-Euro-Investition in eine europäische Cloud-Infrastruktur an – ein direkter Angriff auf Microsoft Azure, AWS und Google Cloud.
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