Microsoft reitet dank künstlicher Intelligenz und dem Cloud-Geschäft Azure auf einer Erfolgswelle, die Milliarden in die Kassen spült und Analysten zu immer optimistischeren Prognosen verleitet. Während horrende Summen in die Zukunftstechnologie fließen, stellt sich die drängende Frage: Ist dieser KI-Hype unaufhaltsam oder lauern bereits erste Stolpersteine am Horizont des Tech-Giganten?

KI-Rakete zündet: Azure und Co. als Gewinnmaschinen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Microsofts Fokus auf künstliche Intelligenz zahlt sich aus. Die KI-bezogenen Umsätze haben bereits eine jährliche Run Rate von 13 Milliarden US-Dollar erreicht (Stand: zweites Fiskalquartal 2025), und Prognosen sehen diesen Wert bis zum Fiskaljahr 2027 auf über 50 Milliarden US-Dollar anschwellen. Haupttreiber dieser Entwicklung ist die Cloud-Plattform Azure, die im letzten Quartal mit einem Umsatzplus von beeindruckenden 35% im Vergleich zum Vorjahr die Erwartungen übertraf. Für das kommende Quartal wird ein ähnlich starkes, währungsbereinigtes Wachstum von 34-35% erwartet.

Diese Dynamik spiegelt sich auch in den jüngsten Geschäftszahlen wider: Am 30. April meldete Microsoft einen Gewinn pro Aktie von 3,46 US-Dollar bei einem Umsatz von 70,07 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 13,3% gegenüber dem Vorjahr. Kein Wunder also, dass bereits 25 Analysten ihre Gewinnschätzungen nach oben korrigiert haben.

$80 Milliarden für die KI-Zukunft

Um diese Vormachtstellung weiter auszubauen, scheut Microsoft keine Kosten. Für das Fiskaljahr 2025 sind Investitionen in Höhe von rund 80 Milliarden US-Dollar geplant. Diese gewaltige Summe soll vor allem in den Ausbau von Rechenzentrumskapazitäten und die KI-Infrastruktur fließen. Eine Milliardenwette auf die Zukunft, die von Marktbeobachtern genau verfolgt wird.

Analysten im Kaufrausch – aber nicht ohne Fragezeichen

Die Analystengemeinde zeigt sich überwiegend begeistert. Der Konsens lautet "Strong Buy", und das durchschnittliche Rating liegt bei sehr optimistischen 1,42. So hat beispielsweise die Jefferies Financial Group ihr Kursziel für die Aktie von 475 auf 550 US-Dollar angehoben, während Evercore ISI ein Ziel von 515 US-Dollar bei einer "Outperform"-Einstufung ausgab. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 513 US-Dollar. Zudem erfreut eine solide Dividendenwachstumsrate von aktuell 10,67% die Anleger.

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Trotz dieser Euphorie und der starken fundamentalen Entwicklung zeigt die Aktie mit einem aktuellen Kurs von rund 399 Euro seit Jahresbeginn eine leicht negative Tendenz. Das könnte auf eine Konsolidierungsphase hindeuten, nachdem die Aktie in den letzten 12 Monaten insgesamt stagnierte.

Lichtblicke und Schattenseiten: Zwischen neuen Deals und Cyber-Gefahren

Operativ gibt es positive Nachrichten, wie eine bedeutende Partnerschaft in Asien: HTX, die Wissenschafts- und Technologieagentur des Innenministeriums von Singapur, wird gemeinsam mit Mistral AI und Microsoft fortschrittliche generative KI-Modelle entwickeln. Microsoft ist hierbei spezifisch für die Feinabstimmung seines Phi-4-multimodalen "Small Language Model" zuständig.

Doch nicht alle Nachrichten sind positiv. Das indische Computer Emergency Response Team (CERT-In) hat eine "Hochrisiko"-Warnung bezüglich mehrerer Schwachstellen in verschiedenen Microsoft-Produkten herausgegeben. Diese könnten Angreifern potenziell erweiterte Rechte verschaffen, Informationen preisgeben oder Dienstunterbrechungen verursachen. Microsoft reagierte auf die gestiegenen Sicherheitsbedenken und stellte auf seiner Build 2025-Konferenz neue Sicherheitstechnologien vor, die den Datenschutz und die sichere Kontrolle von KI-Tools wie Copilot in den Vordergrund stellen.

Insider nehmen Gewinne mit – Ein Warnsignal?

Für Stirnrunzeln könnten jüngste Insiderverkäufe sorgen. So verkaufte Executive Vice President Amy Coleman am 15. Mai 13.243 Aktien. Am 19. Mai trennte sich Executive Vice President Judson Althoff von 16.000 Anteilen, und bereits am 2. Mai hatte Bradford L. Smith 75.000 Aktien abgestoßen. Insgesamt summierten sich die Insiderverkäufe in den letzten neunzig Tagen auf 131.743 Aktien. Der Anteil der Insider am Unternehmen beträgt derzeit nur noch etwa 0,03%. Ob dies als normales Gewinnmitnahmeverhalten oder als Indiz für eine kritischere interne Einschätzung zu werten ist, dürfte spannend zu beobachten sein.

Microsoft setzt unbestreitbar stark auf die KI-Karte, untermauert durch massive Investitionen und das Vertrauen der Analysten. Die jüngsten Zahlen scheinen die Strategie vorerst zu bestätigen. Doch Sicherheitsbedenken und die auffälligen Insiderverkäufe sind Aspekte, die Anleger im Auge behalten sollten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Tech-Riese den hohen Erwartungen weiterhin gerecht werden kann oder ob der KI-Hype einer realistischeren Bewertung weichen muss.

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