Nur zwei Tage vor den entscheidenden Quartalszahlen heizen Analysten die Stimmung beim Speicherchip-Spezialisten ordentlich an. Die Investmentbank Wedbush sieht massives Potenzial und schraubt das Kursziel deutlich nach oben. Doch angesichts der hohen Erwartungen stellt sich die Frage: Können die KI-Geschäfte diese Vorschusslorbeeren am Mittwoch wirklich rechtfertigen?

Analysten sehen massives Potenzial

Pünktlich zum Wochenstart hat Wedbush Securities das Kursziel für Micron von 220 auf 300 US-Dollar angehoben und die Bewertung mit „Outperform“ bekräftigt. Dieser Schritt impliziert ein signifikantes Aufwärtspotenzial vom aktuellen Niveau und liegt deutlich über dem Marktkonsens, der sich laut MarketBeat im Bereich von 239 US-Dollar bewegt. Unterstützung kommt von Rosenblatt Securities, die ihre Kaufempfehlung am Montag ebenfalls bestätigten. Der Markt reagierte prompt positiv auf diese optimistischen Kommentare.

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Hohe Hürden für die Quartalszahlen

Der Fokus der Neubewertung liegt auf den Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026, die am Mittwoch, den 17. Dezember, nach US-Börsenschluss veröffentlicht werden. Die Erwartungen sind enorm: Analysten rechnen mit einem gewaltigen Sprung bei Umsatz und Gewinn. Beim Ergebnis je Aktie (EPS) wird ein Wert zwischen 3,77 und 3,94 US-Dollar prognostiziert – ein massiver Anstieg im Vergleich zu den 1,79 US-Dollar des Vorjahresquartals.

KI-Boom als treibende Kraft

Treibstoff für diesen strukturellen Optimismus liefert der ungebremste Hunger nach KI-Infrastruktur. Micron hat sich erfolgreich als Schlüssellieferant für High Bandwidth Memory (HBM) etabliert, der für KI-Beschleuniger wie die von Nvidia unverzichtbar ist. Berichten zufolge sind die Produktionskapazitäten für HBM für die Kalenderjahre 2025 und 2026 bereits vollständig ausverkauft. Experten kalkulieren mittlerweile mit einer Umsatz-Run-Rate von rund 8 Milliarden US-Dollar jährlich in diesem Segment, wobei die Margen im Cloud-Speichergeschäft zuletzt robuste 59 Prozent erreichten.

Die Gefahr der „Flüsterschätzungen“

Trotz der starken fundamentalen Lage ist Vorsicht geboten. Während die offizielle Prognose von 12,5 Milliarden US-Dollar Umsatz ausgeht, liegen die inoffiziellen Erwartungen an der Wall Street oft noch höher. Da der Titel seit Jahresanfang bereits um gut 147 Prozent zugelegt hat, warnen Marktbeobachter, dass ein bloßes Erreichen der Prognosen möglicherweise nicht ausreicht. Die Bewertung ist mit einem KGV von knapp 32 ambitioniert, spiegelt aber den Eintritt in einen durch künstliche Intelligenz getriebenen „Superzyklus“ wider.

Anleger müssen sich am Mittwoch auf erhöhte Volatilität einstellen. Entscheidend für die weitere Kursrichtung werden weniger die rückblickenden Zahlen sein, sondern primär der Ausblick auf das zweite Quartal und Updates zur HBM3E-Ausbeute. Nur ein überzeugendes „Beat and Raise“-Szenario dürfte den Weg in Richtung des neuen 300-Dollar-Kurses ebnen, während jede Schwäche bei der Prognose angesichts der jüngsten Rally Gewinnmitnahmen auslösen könnte.

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