Micron Aktie: Analystenschock!

Selten sehen Analysten so einig aus: Innerhalb von nur 48 Stunden haben gleich drei große Investmentbanken ihre Micron-Bewertungen angehoben oder mit positiven Ratings eingestiegen. Morgan Stanley, Itau BBA Securities und Baird – alle sprechen von "outperform" und höheren Kurszielen. Doch während die Wall Street jubelt, reagieren Anleger überraschend verhalten. Was steckt hinter dieser paradoxen Entwicklung?

KI-Boom treibt Speicher-Nachfrage

Den Auftakt machte Morgan Stanley am Montag mit einer Heraufstufung von "equal weight" auf "overweight". Die Analysten sehen starke Preisdynamik bei Arbeitsspeichern und anhaltend hohe Nachfrage durch KI-Infrastruktur als Haupttreiber. Besonders interessant: Marktchecks deuten auf zweistellige Preissteigerungen bei DRAM-Speichern hin – ein Szenario, das Microns Gewinne deutlich beflügeln könnte.

Am Dienstag legte Itau BBA Securities mit einer Erstbewertung auf "outperform" nach, während Baird seine Kursziele nach oben schraubte. Alle drei Häuser verweisen auf Microns Führungsposition bei fortschrittlichen Speichertechnologien wie HBM3E für KI-Anwendungen – ein Markt, in dem das Unternehmen bereits für 2026 ausverkauft ist.

Paradoxe Marktreaktion wirft Fragen auf

Trotz der Analystenwelle rutschte die Micron-Aktie am Dienstag um 2,76% ab. Nach einem Start bei 194,85 Dollar schloss sie bei 185,69 Dollar – ein ungewöhnlicher Kontrast zur Wall Street-Euphorie. Das erhöhte Handelsvolumen deutet darauf hin, dass Anleger nach dem enormen Kursanstieg von über 123% seit Jahresbeginn Gewinne mitnehmen.

Die jüngsten Analystenstimmen knüpfen an Microns starke Geschäftszahlen vom September an, als das Unternehmen Rekordumsätze und optimistische Prognosen für das laufende Quartal präsentierte. Mit dem nächsten Quartalsbericht um den 17. Dezember steht der nächste Bewährungstest für die bullischen Erwartungen an.