Micron Aktie: Analysten ziehen an
Micron steht vor einem entscheidenden Zahlenwerk – und gleich mehrere Großbanken drehen den Daumen deutlich nach oben. Kurz vor dem Q1-Bericht für das Geschäftsjahr 2026 schrauben Wedbush, Stifel und HSBC ihre Kursziele teils drastisch nach oben und setzen klar auf das KI-Speicher-Geschäft. Die zentrale Frage: Reichen Umsatzsprung, Margenfantasie und HBM-Dynamik aus, um diese Erwartungen zu rechtfertigen?
Deutlich höhere Kursziele
In den letzten 24 Stunden haben führende Investmenthäuser ihre Bewertung von Micron kräftig angehoben – trotz zuletzt schwankender Notierungen.
- Wedbush erhöhte das Kursziel von 220 auf 300 US‑Dollar und bleibt bei „Outperform“. Begründung: spürbar verbesserte Preisdynamik im Speichermarkt.
- Stifel zog nach und hob sein Ziel von 195 auf ebenfalls 300 US‑Dollar an. Hier stehen vor allem die beschleunigten Investitionen in KI-Infrastruktur im Fokus.
Am optimistischsten zeigt sich aktuell HSBC. Die Bank hat die Aktie neu mit „Buy“ eingestuft und ein Kursziel von 330 US‑Dollar ausgerufen. Zusammengenommen deuten diese Einstufungen darauf hin, dass die jüngste Kursschwäche eher als Zwischenkorrektur denn als Trendwende gewertet wird.
Gestern schloss die Aktie bei 202,15 Euro und liegt damit rund 10 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, bleibt aber seit Jahresbeginn mit einem Plus von über 130 % klar in einem Aufwärtstrend.
Quartalszahlen mit hohem Erwartungsdruck
Am Mittwoch nach US-Börsenschluss legt Micron die Zahlen für das erste Quartal des Fiskaljahres 2026 vor. Die Prognosen sind ambitioniert:
- Umsatz: Rund 12,8 Milliarden US‑Dollar werden erwartet – etwa 48 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
- Gewinn je Aktie (EPS): Die Schätzungen liegen zwischen 3,77 und 3,96 US‑Dollar und würden damit mehr als eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr bedeuten.
- Preissetzungsmacht: Branchendaten signalisieren steigende DRAM-Vertragspreise, inklusive erwarteter Preisaufschläge von rund 30 % bei DDR‑Speicher.
Diese Kombination aus starkem Umsatzwachstum, deutlich höherer Profitabilität und anziehenden Speicherpreisen bildet den Fundamentalkern der jüngsten Kurszielerhöhungen.
Strategische Verlagerung zu KI-Speicher
Parallel zu den kurzfristigen Erwartungen richtet Micron sein Geschäftsmodell konsequent auf margenstarke KI-Anwendungen aus. Im Mittelpunkt steht High Bandwidth Memory (HBM), ein Schlüsselbaustein für KI-Beschleuniger in Rechenzentren.
Wesentliche Faktoren:
- HBM-Umsatz: Prognosen zufolge könnte HBM bis zum vierten Quartal des Fiskaljahres 2025 einen annualisierten Umsatzlauf von rund 8 Milliarden US‑Dollar erreichen.
- Cloud-Fokus: Der Bereich „Cloud Memory“ entwickelt sich zum wichtigsten Margentreiber. Die operativen Margen in dieser Sparte sollen bei etwa 48 % liegen – deutlich über klassischen Konsumentenprodukten.
- Rückzug aus dem Endkundengeschäft: Das Management fährt die verbrauchernahe Marke Crucial kontrolliert herunter, um Ressourcen vollständig auf Unternehmens- und KI-Lösungen mit höheren Margen zu konzentrieren.
Damit verschiebt sich das Profil des Konzerns klar in Richtung Premium-Speicher für KI- und Cloud-Anwendungen – ein entscheidender Punkt für die Neubewertung durch Analysten.
Volatilität vor den Zahlen
Kurz vor dem Zahlenwerk zeigt sich die Aktie schwankungsanfällig, was im Halbleitersektor vor wichtigen Terminen kein ungewöhnliches Muster ist. Im Markt ist von einem typischen „Sell the news“-Verhalten die Rede, also Gewinnmitnahmen im Vorfeld, bevor Klarheit über Ausblick und Margen herrscht.
Spannend wird, ob die Prognosen des Managements die neuen Kursziele jenseits der 300‑US‑Dollar-Marke untermauern können. Da die HBM-Kapazitäten für 2025 nach Berichten weitgehend ausverkauft sind, richtet sich der Blick nun vor allem auf drei Punkte: Wie stabil bleiben die Preise, wie gut gelingt der Kapazitätsausbau für 2026 – und ob Micron den Anspruch einer nahezu fehlerfreien Umsetzung beim KI-Speicherausbau halten kann.
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