Micron Aktie: 300-Dollar-Ziel!
Die Micron-Aktie steht vor einer Richtungsentscheidung. Während Analysten mit Kursziel-Explosionen bis 300 Dollar für Aufsehen sorgen und der Chipriese ein milliardenschweres KI-Werk in Japan plant, zeigt sich der Kurs erstaunlich zurückhaltend. Steckt hinter der Konsolidierung die Ruhe vor dem Sturm – oder zweifelt der Markt an der Rallye?
Analysts gehen All-In: Straßenrekord bei 300 Dollar
Die Neuigkeit, die gestern durch die Märkte hallte, kam von Wolfe Research: Das Analysehaus hob sein Kursziel für Micron von 200 auf satte 300 Dollar an – ein neuer Straßenrekord. Die Begründung: "Bessere Preisgestaltung als erwartet" im gesamten Speichermarkt, getrieben durch Server, Smartphones und PCs.
Wolfe Research ist nicht allein. Gleich mehrere Häuser zogen nach:
* UBS erhöhte auf 275 Dollar und verwies auf anhaltende Angebotsknappheit bis 2026
* TD Cowen setzte ebenfalls 275 Dollar als Ziel
* Rosenblatt schloss sich dem 300-Dollar-Optimismus an
Die Kernthese dahinter: Micron könnte 2027 einen Gewinn von 30 Dollar je Aktie erreichen – angetrieben durch die Massenproduktion von HBM4- und HBM4E-Chips für KI-Anwendungen. Das neue Kursziel entspricht dem etwa Zehnfachen dieses Zukunftsszenarios.
Japan-Coup: 9,6 Milliarden Dollar für KI-Chips
Zeitgleich bestätigte Micron eine strategische Offensive in Hiroshima, Japan. Der Plan: Ein neues Werk für High Bandwidth Memory (HBM), jenen Spezial-Speicher, ohne den Nvidias KI-Beschleuniger nicht funktionieren. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 1,5 Billionen Yen (9,6 Milliarden Dollar), wobei die japanische Regierung bis zu 500 Milliarden Yen (3,3 Milliarden Dollar) beisteuert.
Der Zeitplan ist ambitioniert:
* Baustart: Mai 2026
* Erste Auslieferungen: 2028
* Ziel: Produktion von HBM-Chips für KI-Infrastruktur
Die Standortwahl ist strategisch brisant. Während die USA und Europa ihre Chip-Unabhängigkeit vorantreiben, sichert sich Micron mit Japan einen Partner in Asien – und diversifiziert damit das geopolitische Risiko gegenüber Samsung und SK Hynix, die stark auf Südkorea setzen.
Börse zögert: Gewinnmitnahmen nach 175%-Rallye
Doch trotz Jubelstimmung unter Analysten zeigt sich die Aktie überraschend lethargisch. Nach einem Wochenanstieg von über 12 Prozent pendelt der Kurs seit gestern zwischen 234 und 244 Dollar. Der vorbörsliche Handel am Mittwoch startete bei rund 239 Dollar – weit entfernt von den ambitionierten Zielmarken.
Die Erklärung: klassisches "Sell the news". Nach einem Jahr-zu-Datum-Plus von kolossalen 175 Prozent nutzen Investoren die guten Nachrichten offenbar für Gewinnmitnahmen. Die psychologisch wichtige Widerstandszone um 260 Dollar – das jüngste 52-Wochen-Hoch – bleibt unerreicht.
KI-Superzyklus als Treiber – aber wie lange?
Der Hype um Micron ist kein Zufall. Die Nachfrage nach HBM3E-Chips, die in Nvidias KI-Prozessoren verbaut werden, übersteigt das Angebot deutlich. Micron selbst hatte bereits mitgeteilt, dass die HBM-Produktion für 2025 komplett ausverkauft ist.
Diese Knappheit verleiht dem Konzern außergewöhnliche Preissetzungsmacht – ein seltenes Gut in der historisch zyklischen Speicherindustrie. Während DRAM und NAND in der Vergangenheit regelmäßig Boom-Bust-Zyklen durchliefen, deutet die strukturelle KI-Nachfrage auf eine längere Boomphase hin.
Die Frage bleibt: Wie lange hält der Superzyklus? Analysten wie UBS gehen von Engpässen bis 2026 aus. Doch wenn Samsung, SK Hynix und andere Konkurrenten ihre Kapazitäten ebenfalls hochfahren, könnte der Preisdruck schneller zurückkehren als erwartet.
Entscheidung am 17. Dezember
Alle Augen richten sich nun auf den 17. Dezember, wenn Micron die Zahlen für das erste Geschäftsquartal vorlegt. Der Markt wird prüfen, ob die von Analysten beschworenen Preistrends tatsächlich Realität sind – und ob die Produktionsausbeute bei den neuesten HBM-Produkten stimmt.
Technisch betrachtet bildet sich um 230 Dollar eine Unterstützung, während die 260-Dollar-Marke als Widerstand fungiert. Ein Ausbruch darüber könnte den Weg Richtung 300 Dollar ebnen. Bleibt der Kurs jedoch in der aktuellen Spanne gefangen, droht kurzfristig weiterer Konsolidierungsdruck.
Die Konsensmeinung unter Analysten lautet weiterhin "Kaufen" – doch ob die jüngste Kursziel-Euphorie gerechtfertigt ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Fest steht: Micron bleibt einer der heißesten Namen im KI-Boom. Ob die Aktie diesem Ruf gerecht wird, entscheidet sich spätestens Mitte Dezember.
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