Metaplanet Aktie: Gefährliche Bitcoin-Wette

Metaplanet hat alles auf eine Karte gesetzt – und aktuell sieht es düster aus. Das Unternehmen sitzt auf riesigen nicht realisierten Verlusten seiner aggressiven Strategie, während der Aktienkurs bei 380 Yen den Rückwärtsgang einlegt. Steht das asiatische Krypto-Imperium vor tiefgreifenden Problemen oder bietet der massive Abschlag zum inneren Wert eine Einstiegschance?

Milliarden-Loch in der Bilanz

Die kompromisslose Akkumulation fordert ihren Tribut. Mit einem Bestand von 30.823 Bitcoin ist Metaplanet zwar eine dominante Größe in Asien, doch die Bilanz blutet. Da der Bitcoin-Kurs aktuell unter dem durchschnittlichen Einkaufspreis von rund 108.000 US-Dollar notiert, schiebt das Unternehmen einen nicht realisierten Verlust von knapp 600 Millionen US-Dollar vor sich her.

Diese Volatilität trifft die Aktie mit voller Härte. Investoren strafen das Risiko gnadenlos ab, da die Wette auf steigende Kurse derzeit nicht aufgeht und der Hebel nun in die falsche Richtung wirkt.

Kapitalerhöhung: Der 29. Dezember entscheidet

Anleger blicken extrem nervös auf die Ausgabe der "MERCURY"-Vorzugsaktien der Klasse B. Zwar sollen über 21 Milliarden Yen für weitere Bitcoin-Käufe eingesammelt werden, doch der Teufel steckt im Detail. Entgegen ersten Marktannahmen ist eine Börsennotierung dieser Papiere an der Tokioter Börse keinesfalls garantiert. Eine Prüfung steht noch aus.

Damit bleibt die Liquidität dieser Instrumente ein massives Fragezeichen, bis am 29. Dezember 2025 die Zahlungen fällig werden. Ob die Dividende von 4,9 Prozent Investoren bei diesen Unsicherheiten bei der Stange halten kann, bleibt abzuwarten.

Einziges Sicherheitsnetz: Der Rückkauf

Die Bewertung zeigt, wie skeptisch der Markt geworden ist. Die Aktie handelt derzeit auf oder sogar leicht unter dem Net Asset Value (NAV) der Bitcoin-Bestände. Das bedeutet im Klartext: Investoren geben dem operativen Geschäft keinerlei Wert mehr und preisen auch kein zukünftiges Wachstumspotenzial ein.

Einziger Hoffnungsschimmer bleibt das genehmigte Aktienrückkaufprogramm über bis zu 75 Milliarden Yen. Da der Kurs deutlich unter den Jahreshochs liegt, dient dieses Programm als theoretischer Boden. Marktteilnehmer warten nun auf konkrete Anzeichen, dass das Management diese Karte zieht, um den Kursrutsch zu stoppen. Die dafür nötige Liquidität stünde über die Kreditlinie bereit, von der bisher erst knapp die Hälfte genutzt wurde.

• Aktienkurs: ~380,0 JPY
• Bitcoin-Bestand: 30.823 BTC
• Durchschnittskosten: ~108.070 USD je BTC
• Drohender Verlust: ~600 Mio. USD (nicht realisiert)
• Hebel: ca. 1,1x

Metaplanet hat sich faktisch in einen gehebelten Bitcoin-Index-Proxy verwandelt. Das Schicksal der Aktie hängt nun untrennbar am Spotpreis der Kryptowährung und der reibungslosen Abwicklung der Finanzierung im Dezember. Gelingt der Befreiungsschlag oder sorgen regulatorische Hürden bei der Kapitalerhöhung für weitere Turbulenzen?