Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern krempelt seine Forschungsstrategie um: Mit David Weinreich holt sich Merck KGaA einen Branchenveteranen ins Boot, der bereits 15 zugelassene Medikamente mitentwickelt hat. Gleichzeitig fließen über 5 Milliarden Dollar in neue Therapiefelder und bahnbrechende RNA-Technologien. Kann diese Milliarden-Offensive den schwächelnden Aktienkurs wieder zum Leben erwecken?

Der Coup: 20 Jahre Expertise für die Pipeline

David Weinreich ist kein Unbekannter in der Pharmabranche. Der neue Global Head of R&D bringt beeindruckende Referenzen mit: Stationen bei Regeneron, Bayer und Amgen, dazu die Verantwortung für 15 erfolgreiche Medikamentenzulassungen. Seit Anfang September leitet er von Massachusetts aus die gesamte Arzneimittelentwicklung des Konzerns.

Die Botschaft ist klar: Merck will das Tempo in der Medikamentenentwicklung drastisch erhöhen. "Patienten schneller innovative Medikamente bringen" – so formuliert es Healthcare-Chef Danny Bar-Zohar. Doch was steckt wirklich hinter der Personalentscheidung?

Milliarden-Shopping: SpringWorks und Skyhawk im Visier

Die Antwort liefern die jüngsten Deals des Konzerns. Für 3,4 Milliarden Dollar schluckte Merck im Juli SpringWorks Therapeutics – inklusive zwei bereits zugelassener Krebstherapien. Ogsiveo gegen seltene Tumore und Mirdametinib für Nervenfasertumoren sollen das Onkologie-Portfolio stärken.

Noch spektakulärer: Die Partnerschaft mit Skyhawk Therapeutics über bis zu 2 Milliarden Dollar. Hier geht es um RNA-modulierende Medikamente – eine der vielversprechendsten neuen Wirkstoffklassen überhaupt. Die Technologie könnte neurologische Leiden behandelbar machen, die bisher als unheilbar galten.

Gemischte Signale aus dem zweiten Quartal

Doch wie steht es um die operative Leistung? Die Q2-Zahlen zeigen ein zwiespältiges Bild:

Konzernumsatz: Minus 1,8% auf 5,26 Milliarden Euro (hauptsächlich Währungseffekte)
Organisches Wachstum: Solide 2,0% trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Life Science-Sparte: Starke 3,7% Wachstum, angetrieben von Process Solutions (+11,5%)
Healthcare-Blockbuster: Mavenclad legt um 20,7% zu, Erbitux stützt ebenfalls

Die Währungsturbulenzen kosteten das Unternehmen 4,2 Prozentpunkte beim Umsatz. Dennoch hob CEO Belén Garijo die EBITDA-Prognose an: 4% bis 8% organisches Wachstum statt der ursprünglich avisierten 2% bis 7%.

Transformation unter Druck

Mit einem Minus von über 35% in den vergangenen zwölf Monaten steht die Merck-Aktie massiv unter Druck. Das Drei-Säulen-Modell aus Life Science, Healthcare und Electronics soll zwar Stabilität bieten, doch die Märkte honorieren die Strategie bislang nicht.

Kann die neue R&D-Führung unter Weinreich den Turnaround einleiten? Die milliardenschweren Investitionen in RNA-Technologie und Onkologie zeigen: Merck setzt alles auf eine Karte. Ob sich das Risiko auszahlt, werden die kommenden Quartale zeigen – die nächsten Q3-Zahlen folgen am 13. November.

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