Ein Wechsel an der Spitze von Deutschlands ältestem Wissenschaftskonzern – und das inmitten geopolitischer Stürme. Während Belén Garijo nach einer historischen Amtszeit als erste Frau an der Merck-Spitze geht, übernimmt der langjährige Electronics-Chef Kai Beckmann das Ruder. Steht dem DAX-Schwergewicht nun eine strategische Wende bevor?

Geopolitische Stürme und Kurs-Turbulenzen

Der Führungswechsel kommt zu einem denkbar kritischen Zeitpunkt. Merck kämpft an zwei Fronten gleichzeitig: Die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China bedrohen die Kerngeschäfte in Pharma und Halbleitermaterialien. Die Trump-Administration hat Untersuchungen zu nationalen Sicherheitsrisiken eingeleitet – die Gefahr neuer Zölle schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Konzern.

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Die Unsicherheit hinterlässt bereits Spuren. Erst im Mai 2025 musste Merck die Prognose für seine Life-Science-Sparte aufgrund der Zollrisiken nach unten korrigieren. Die Aktie zeigt die Belastung deutlich: Seit Jahresanfang verbuchten Anleger ein Minus von 23 Prozent. Vom Allzeithoch bei 165 Euro im Oktober 2024 ist das Papier sogar über 34 Prozent entfernt.

Beckmanns Erfolgsbilanz: Vom Transformator zum CEO

Doch warum fiel die Wahl ausgerechnet auf Kai Beckmann? Die Antwort liegt in seiner beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Seit 2011 im Vorstand, gelang ihm eine bemerkenswerte Transformation: Er formte die ehemalige Performance-Materials-Sparte zu einem schlanken, hochspezialisierten Electronics-Geschäft um. Diese Einheit profitiert heute massiv vom KI-Boom und ist ein gefragter Partner der globalen Halbleiterindustrie.

Seine Ernennung zum CEO ab Mai 2026 wird von der Wall Street wohlwollend aufgenommen. JPMorgan-Analyst Richard Vosser betont Beckmanns umfangreiche Erfahrung und sieht in der Personalie eine logische Kontinuität. Die Bank hält an ihrer Kaufempfehlung fest.

Garijos Vermächtnis: Transformation und Rückschläge

Unter Belén Garijo durchlief Merck eine tiefgreifende Veränderung. Sie steuerte den Konzern nicht nur durch die Pandemie, sondern trieb auch die "String-of-Pearls"-Strategie voran – gezielte Übernahmen wie die 3,9-Milliarden-Dollar-Akquisition von SpringWorks Therapeutics sollten das US-Geschäft und die Onkologie-Sparte stärken.

Doch ihre Amtszeit war auch von Rückschlägen geprägt:
* Das Scheitern des MS-Medikaments Evobrutinib in Phase-III-Studien
* Der Ausfall des Krebsmittels Xevinapant
* Anhaltender Druck auf die Healthcare-Pipeline

Die Mammutaufgabe für den neuen CEO

Kai Beckmann übernimmt kein leichtes Erbe. Seine größten Herausforderungen liegen auf dem Tisch:

  • Pipeline-Problem: Die Healthcare-Sparte braucht dringend neue Blockbuster. Etablierte Produkte wie das Krebsmedikament Erbitux sind bereits weitgehend ausgereizt.
  • Geopolitisches Roulette: Die Abhängigkeit von den USA und China bleibt ein ständiges Risiko für beide Kerngeschäfte.
  • Wachstumsdruck: Trotz KI-Boom muss das Electronics-Geschäft die Schwächen in Life Sciences und Healthcare kompensieren.

Bereits 2025 hat Merck die Weichen für die Zukunft gestellt: Neue CEOs für Healthcare und Life Science sowie ein neuer Chief Medical Officer sollen frischen Wind in die Forschungsabteilungen bringen.

Kann der erfahrene Technologie-Manager Beckmann dem Pharmariesen neues Wachstum einhauchen? Die Antwort beginnt sich am 13. November 2025 zu zeigen, wenn Merck die Q3-Zahlen vorlegt. Bis dahin bleiben Anleger in atemloser Spannung – und die Aktie kämpft weiterhin in der Nähe ihres 52-Wochen-Tiefs um jeden Cent.

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