Die Automobilbranche steckt in der Krise - und Mercedes-Benz mittendrin. Die 19 größten Autobauer weltweit verzeichneten im ersten Halbjahr einen dramatischen Gewinneinbruch von fast 50 Prozent. Der operative Gewinn sackte von 84,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf nur noch 42,8 Milliarden Euro ab. Gleichzeitig protestieren Hunderte gegen die IAA in München und fordern eine Verkehrswende.

Was bedeutet das für den Stuttgarter Konzern? Die Probleme sind vielschichtig: Elektroautos verkaufen sich schwächer als erwartet, in China herrscht ruinöser Preiskampf, und die Kunden wenden sich verstärkt einheimischen Marken zu. Zusätzlich belasten hohe Transformationskosten und Lieferkettenstörungen die Bilanz.

Werk in Ludwigsfelde unter Druck

Besonders brisant: Am Standort Ludwigsfelde wächst die Unsicherheit. Die IG Metall fordert klare Perspektiven für die 1.800 Beschäftigten, die den Sprinter produzieren. "Die Unsicherheit ist kaum auszuhalten", warnt Gewerkschaftsvertreter Jan Otto. Die bisher zugesicherten Zukunftsprojekte sichern nur 200 Arbeitsplätze - viel zu wenig für die Belegschaft.

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Mercedes versichert zwar, "derzeit keine Pläne" für eine Schließung zu haben. Doch diese Formulierung klingt alles andere als beruhigend. Das Werk fertigt die offenen Sprinter-Baumuster "so lange, wie die Nachfrage besteht" - eine Formulierung, die Raum für Spekulationen lässt.

Politische Rückendeckung in Sicht?

Hoffnung kommt aus Brüssel: EVP-Chef Manfred Weber verspricht das "Aus vom Verbrenner-Aus". Im Herbst soll ein Vorschlag zur Rücknahme des EU-Verbrennerverbots vorgelegt werden. Das könnte Mercedes und anderen Herstellern mehr Spielraum verschaffen.

Weber plant ein "Vier-Punkte-Auto-Versprechen" mit virtueller Auto-Universität, KI-Gigafabriken und Testregionen für autonomes Fahren. Auch Valeo-Chef Périllat plädiert für eine Lockerung der Emissionsquote von 100 auf 90 Prozent - das würde Plug-in-Hybride wieder ermöglichen.

Strukturelle Krise verschärft sich

Die Experten sind pessimistisch: "Der Sturm wird nicht abflauen", prognostiziert EY-Autoexperte Constantin Gall. Schwache Konjunktur, geopolitische Spannungen und Zollpolitik verschärfen die Lage. Für manche Hersteller stelle sich "mittelfristig die Existenzfrage".

Die Botschaft ist klar: Die guten alten Zeiten kehren nicht zurück. Mercedes und andere Konzerne müssen sich von Altlasten trennen und ihr Portfolio verschlanken. Größe allein reicht nicht mehr - Fokussierung auf konkurrenzfähige Segmente ist gefragt.

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