Die Chipindustrie gerät erneut ins Schussfeld der globalen Handelskonflikte. Marvell Technology gehört zu den ersten Leidtragenden der neuen US-Zölle auf Halbleiterimporte – doch steckt hinter dem jüngsten Kursrutsch mehr als nur makroökonomische Verunsicherung?

Handelskonflikt eskaliert

Der Auslöser für die aktuelle Nervosität ist klar: Ab 1. August gelten neue US-Zölle von 25% auf Importe aus Japan und Südkorea – zwei Schlüsselländer für die Halbleiterproduktion. Diese Entscheidung trifft Marvell Technology besonders hart, da das Unternehmen stark von globalen Lieferketten abhängig ist. Die Angst vor steigenden Kosten und Lieferengpässen lässt Anleger die Aktie heute um fast 4% abstrafen.

Interessanterweise fiel das Handelsvolumen deutlich unter den Durchschnitt, was auf zögerliche Verkäufer hindeuten könnte. Doch die Branche steht unter Druck: "Jede Eskalation im Handelskonflikt trifft Chipunternehmen doppelt – durch höhere Kosten und die Sorge vor nachlassender Nachfrage", erklärt ein Marktbeobachter.

Institutionelle Anleger ziehen Notbremse

Die großen Player positionieren sich unterschiedlich:

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  • D.A. Davidson reduzierte seine Position um 17,6%
  • Intrepid Financial und PDS Planning stockten leicht auf
  • Insider verkauften in den letzten 90 Tagen über 27.000 Aktien

Besonders beunruhigend für Anleger: Selbst Führungskräfte wie COO und CFO trennten sich in den letzten Wochen von Aktien. Solche Transaktionen werden oft als Stimmungsbarometer gewertet.

Lichtblick Optionenmarkt

Trotz der düsteren Stimmung gibt es Hinweise auf verbliebene Optimisten:

  • Call-Optionen im Wert von 514.833 $ überwiegen Puts (181.776 $)
  • Die Dividende von 0,06 $ je Aktie bleibt stabil

Kann Marvell Technology die Krise nutzen, um sich als widerstandsfähiger Player zu positionieren? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die aktuellen Sorgen übertrieben sind – oder ob die Chipbranche vor einer längeren Durststrecke steht.

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