Der Semiconductor-Spezialist Marvell Technology steht plötzlich im Fokus institutioneller Investoren. Allen voran das Teacher Retirement System of Texas, das seine Position massiv ausbaut. Ein klares Zeichen für unterbewertete Chancen – oder nur ein Versuch, fallende Kurse zu stützen?

Pensionsfonds verdreifacht seine Position

Das Teacher Retirement System of Texas hat seine Beteiligung an Marvell Technology um beachtliche 226,2% aufgestockt. Zusätzliche 115,574 Aktien wanderten in das Portfolio der texanischen Pensionskasse. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: Weitere institutionelle Investoren und Hedgefonds haben ebenfalls ihre Positionen ausgebaut.

Diese koordinierte Bewegung großer Marktteilnehmer deutet auf eine systematische Neubewertung der Aktie hin. Offenbar sehen professionelle Investoren aktuell Wert in dem Halbleiterwert, den der Markt noch nicht vollständig erkannt hat.

KI-Boom frisst Margen auf

Der Grund für die institutionelle Kaufwelle liegt in einem klassischen Dilemma: Marvell Technology erlebt enormes Wachstum in seinem KI-fokussierten Custom-Silicon-Geschäft. Diese Sparte treibt das Umsatzwachstum des Unternehmens maßgeblich an.

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Die Kehrseite: Das margenschwache KI-Geschäft drückt auf die Gesamtbruttomargen des Konzerns. Wachstum gegen Profitabilität – ein bekanntes Problem vieler Technologieunternehmen im aktuellen KI-Hype.

Gegenwind aus China, Rückenwind aus dem Netzwerk

Zusätzliche Unsicherheiten kommen aus der Geopolitik. Handelsspannungen mit China belasten weiterhin die Stimmung rund um Halbleiterwerte. Gleichzeitig zeigt sich jedoch eine positive Entwicklung: Die Nachfrage in den Segmenten Enterprise Networking und Carrier Infrastructure erholt sich spürbar.

Diese Erholung könnte als Diversifizierung der Wachstumstreiber dienen und die starke Abhängigkeit vom KI-Geschäft reduzieren. Für institutionelle Investoren offenbar Grund genug, antizyklisch zu investieren.

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