Es wirkt wie ein schlechter Scherz: Während die Aktionäre auf der Hauptversammlung dem Management fast einstimmig das Vertrauen aussprechen, steht im operativen Herzstück des Konzerns der Betrieb still. Lynas Rare Earths meldet massive Stromausfälle und einen signifikanten Produktionsausfall für das laufende Quartal. Kann das Management das Ruder herumreißen oder droht nun eine längere Durststrecke für den Seltene-Erden-Spezialisten?

Dunkle Wolken über Kalgoorlie

Die Hiobsbotschaft traf den Markt Anfang der Woche unvermittelt. Das Unternehmen bestätigte, dass anhaltende Stromausfälle in der Anlage in Kalgoorlie die Produktion von gemischtem Seltenerdcarbonat (MREC) massiv beeinträchtigen. Die Konsequenzen sind gravierend: Es fehlt Produktionsvolumen im Umfang eines ganzen Monats für das laufende Dezember-Quartal.

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Dieser Engpass löst eine fatale Kettenreaktion aus. Da das Rohmaterial fehlt, gerät auch die Weiterverarbeitung im malaysischen Werk ins Stocken. Erschwerend kommt hinzu, dass in Malaysia ohnehin Wartungsarbeiten an den Brennöfen anstehen, was die logistische Lage zusätzlich verschärft. Das Unternehmen arbeitet zwar unter Hochdruck mit den Behörden und Energieversorgern an einer Lösung – inklusive unabhängiger Stromquellen –, doch der Schaden für das laufende Quartal ist bereits angerichtet.

Aktionäre bleiben (noch) entspannt

Trotz dieser operativen Rückschläge zeigte sich auf der gestrigen Jahreshauptversammlung in Sydney ein überraschend stabiles Bild. Die Anleger scheinen den langfristigen strategischen Wert der Unabhängigkeit von chinesischen Lieferketten höher zu gewichten als die aktuellen Probleme:

  • Massives Vertrauen: Der Vergütungsbericht wurde mit 99,20 Prozent angenommen.
  • Rückenwind für die Chefin: CEO Amanda Lacaze erhielt für ihre Erfolgsbeteiligung sogar 99,65 Prozent Zustimmung.
  • Strategiewechsel: Der Fokus verschiebt sich nun offiziell von der Expansionsphase „Lynas 2025“ auf die Wachstumsstrategie „Towards 2030“.

Wettlauf gegen die Zeit

Finanziell befindet sich Lynas in einem heiklen Übergangsjahr. Hohe Investitionskosten für den Kapazitätsausbau treffen auf volatile Rohstoffpreise und nun auch auf unzuverlässige Infrastruktur. Der Kurs von aktuell rund 8,25 Euro spiegelt diese Verunsicherung wider – das Papier notiert inzwischen fast 40 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch.

Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird der Quartalsbericht im Januar 2026 sein. Anleger müssen nun genau beobachten, ob die Stromprobleme als bloße „Kinderkrankheiten“ der neuen Anlagen schnell behoben werden können oder ob sie sich zu einem dauerhaften Bremsklotz entwickeln. Gelingt keine rasche Stabilisierung der Energieversorgung, könnte das Vertrauen in die ambitionierten Ziele für das Geschäftsjahr 2026 schnell bröckeln.

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